Die Weiterplanung der Autobahn A 98 ab Hauenstein bis Tiengen ist einen großen Schritt weiter. Was bedeutet die Trasse für die steile und unfallträchtige Abfahrt Hauenstein? Auch um diese Frage ging es kürzlich bei der Vorstellung der Trassenführung durch die Deges im Laufenburger Gemeinderat.
Der künftige Verlauf der A98 und die Anschlussstelle Hauenstein

Das bedeutet: Die Abfahrt Hauenstein soll durch die Fortführung der A98 in Richtung Waldshut zwar entlastet werden – aber die Straßenführung bleibt so bestehen.
Bürgermeister lobt Meilenstein
Bürgermeister Ulrich Krieger bezeichnete die neue Trassenführung der A98 durch Johannes Kuhn, Projektleiter der Deges-Zweigstelle Stuttgart, dennoch als einen „Meilenstein für die Autobahn-Planung“. Mit einer Ausführungsplanung des rund 15,5 Kilometer langen Teilstücks sowie der Bauvorbereitung und Ausschreibungen der Bauleistungen wird frühestens ab 2030 gerechnet.
So soll der Zeitplan aussehen
- 2023: Vorplanung/Variantenuntersuchung.
- 2026: Entwurfsplanung für die gewählte Variante.
- 2027: Beginn Planfeststellungsverfahren.
- 2028: Planfeststellungsverfahren, Planfeststellungsbeschluss bis Ende 2028.
- Ab 2030: Ausführungsplanung, Bauvorbereitung, Ausschreibung der Bauleistungen.
Die Trasse bei Laufenburg
Kuhn erläuterte die vorgesehenen Maßnahmen im Detail: Demnach beginnt die Ausbaustrecke etwa 200 Meter westlich der Luise-Bauer-Straße und verläuft zunächst auf der bestehenden A 98 am Südrand des zum FFH-Gebiet gehörenden Teilgebiets „Alb zum Hochrhein“.

In Luttingen wird die Neigungslinie gegenüber dem Bestand abgesenkt. Im Bereich der neuen Verknüpfung mit dem untergeordneten Verkehrsnetz taucht die Autobahntrasse in einen etwa vier Kilometer langen Tunnel ab.
Abfahrt Hauenstein bleibt unverändert
Die Kreisstraße 6542 und die Abfahrt Hauenstein bleiben unverändert. „Die Verkehrsmengen auf der Abfahrt Hauenstein, insbesondere durch den Scherverkehr werden erheblich zurückgehen, da sie nur noch durch den Ziel- und Quellverkehr genutzt wird“, erklärte Kuhn. Der Trassenverlauf der vorgestellten Variante B2a mit den langen Tunneln berücksichtige bestmöglich die vorhandenen Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur und die topografischen und naturräumlichen Voraussetzungen im Hochrheintal am Rand zum Südschwarzwald, betonte der Projektleiter. Die B 34 soll erhalten bleiben, könnte jedoch rückgebaut werden.
Bereits im März wurden im Rahmen eines Informationsabends in Waldshut die Planungsergebnisse und die einzelnen Varianten für den Abschnitt 8/9 der A 98 öffentlich vorgestellt. In Laufenburg lag der Schwerpunkt der Informationen auf dem Abschnitt, der direkt an die jetzige Ausbaustrecke bei Hauenstein anschließt.
Gemeinderat ist beruhigt
Beruhigt zeigte sich der Gemeinderat dahingehend, dass die derzeitige steile und enge Verbindung der A 98 zur B 34 an der Abfahrt Hauenstein, insbesondere durch den Schwerverkehr, erheblich entlastet werden wird. Der Autobahnanschluss Hauenstein und die Abfahrt, als Verbindung zur B 34, bleiben erhalten. Die bisherige Trassenführung der A 98 in diesem Bereich wird zudem weitgehend beibehalten. Lediglich die Höhenlage wird um einiges tiefer gelegt. Prognosen hätten zudem gezeigt, dass die Verkehrsdichte auf der A 98 in Zukunft deutlich zunehmen wird und deshalb ein klassischer vierspuriger Ausbau in Frage kommt. Bürgermeister Ulrich Krieger erläuterte, dass die bestehende Autobahntrasse derzeit zwar nur dreispurig ausgebaut sei, aber für vier Spuren vorgesehen sei.
Wie genau im Zuge der Bauarbeiten die Zu- und Abfahrten in Luttingen geregelt werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, berichtete Johannes Kuhn auf Nachfrage aus dem Gemeinderat.
Der Laufenburger Gemeinderat sprach sich dafür aus, dass möglichst zügig eine genehmigungsfähige Planungsgrundlage erarbeitet wird.
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