Nur etwa ein Drittel der insgesamt gut 15 Kilometer langen Strecke der Autobahnabschnitte 8 und 9 verlaufen bei der von der Deges vorgestellten Vorzugsvariante oberirdisch. Albbruck, Albert und Waldshut sollen untertunnelt werden – Dogern nicht.

Das wirft Fragen auf: Werden die Menschen dort in Zukunft vor allem vorbeirauschende Autos und Lastwagen hören? Und erhöht sich nicht auch die Belastung durch Feinstaub? Fragen wie diese kann der Projektleiter Johannes Kuhn aktuell noch nicht beantworten.

Johannes Kuhn, Projektleiter A98 der Deges.
Johannes Kuhn, Projektleiter A98 der Deges. | Bild: Nico Talenta

Das sieht Wilhelm Ebner aus Dogern kritisch: „Die Informationsveranstaltung war in Ordnung, es ist alles offen gelegt worden, aber die Frage nach dem Schutz der Dogerner vor Lärm und Feinstaub wurde nicht ausreichend beantwortet. Für Dogern wäre aus meiner Sicht eine Bergtrasse besser gewesen. Ich finde, Dogern wurde nicht ausreichend in das Verfahren einbezogen.“

Wilheim Ebner aus Dogern.
Wilheim Ebner aus Dogern. | Bild: Ursula Freudig

Dogerns Bürgermeister Fabian Prause hingegen positioniert sich generell für die Talvariante, auch wenn die geplante Trasse seine Gemeinde in Sachen Lärm- und Grundwasserschutz sowie der Zugänglichkeit zum Rhein besonders treffe.

Er sei froh, dass das Thema A98 Fahrt aufnimmt. „Wir haben uns im Rahmen der Waldshuter Plattform einheitlich dazu bekannt, dass wir eine zusätzliche, leistungsstarke Ost-West-Verbindung in unserer Region brauchen“, nimmt er Stellung.

Prause will für Interessen der Bürger einstehen

Wegen der offenen Fragen sehe sich Prause in der Pflicht, schon jetzt eine klare Position einzunehmen und im Austausch mit der Deges zu bleiben. „Das Lärmschutzgutachten an der B34 aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass der Lärmschutzwall etwas abgesackt ist. Das ist problematisch und die A98 darf keine zusätzlichen Auswirkungen in diesem Bereich haben“, erklärt der Bürgermeister.

Ausreichender Lärmschutz müsse auch in Zukunft gegeben sein. „Möglich wäre aus unserer Sicht, die Fahrbahn herabzulassen oder zu überdeckeln. Egal wie – die Auswirkungen müssen so gering wie möglich für Dogern sein.“ Deswegen möchte Prause jetzt gemeinsam mit dem Gemeinderat offene Themen und Fragen formulieren und an die Deges richten.

Der Deges Hausaufgaben mitgeben

Eine zusätzliche Straße neben der B34 empfindet Fabian Prause trotz der Bedenken aus seiner Gemeinde als gut. „Wir brauchen eine Zu- und Abfahrt von der A98 auf die B34. Sonst müssten die Menschen aus Dogern erst nach Hausenstein, um dann auf die Autobahn in Richtung Tiengen zu fahren. Das wäre kein Nutzen für uns.“

Einen weiteren Punkt sieht der Bürgermeister in möglichen Revisionen der A98: „Gebe es dann keine zweite Straße, müsste der gesamte Verkehr durch Dogern geleitet werden. Der Entwurfsplan soll in den nächsten drei Jahren stehen. Solange haben wir noch Zeit, der Deges Hausaufgaben mitzugeben. Bisher hat das gut funktioniert.“

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