Viele Menschen können aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst zum Arzt oder in die Fieberambulanz gehen, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Auch ihre medizinische Versorgung muss zuhause stattfinden. Genau für solch pflegebedürftige Menschen ist seit vergangener Woche im Landkreis Waldshut das Corona-Mobil im Einsatz. Mit diesem mobilen Dienst der Fieberambulanz Waldshut erreicht ein Arzt auch diese Menschen und testet sie. Hier die wichtigsten Infos zum Corona-Mobil.

Was ist das Corona-Mobil?

Unter dem Begriff Corona-Mobil können Ärzte nicht mobile Patienten, beispielsweise in Pflegeheimen, besuchen, um dort Abstriche für Tests auf das Coronavirus zu machen, erklärt Susanna Heim, Pressesprecherin des Landratsamts Waldshut. Der Arzt versorge die Menschen auch medizinisch. „Das Corona-Mobil ist kein ausgestatteter Wagen, sondern ein Begriff für einen mobilen Dienst“, so Heim.

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Im Kreis Waldshut wird seit 23. April ein Arzt der Fieberambulanz Waldshut vom Fahrdienst des Deutschen Roten Kreuzes zu den Einsätzen gefahren. Träger der Fieberambulanz und damit auch des mobilen Dienstes ist die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW). Diese trägt die Kosten für das Fahrzeug und das ärztliche Personal. Das Corona-Mobil ist täglich, außer am Wochenende, im Einsatz.

Für wen ist das Angebot?

Grundsätzlich sei das Angebot, dass der Arzt der Fieberambulanz direkt zum Patienten kommt, sowohl für Bewohner von Heimen als auch für Menschen, die zuhause bleiben müssen gedacht, so Heim.

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Im Kreis Waldshut fänden die Einsätze derzeit jedoch vor allem in Pflegeeinrichtungen statt. „Primär ist das Angebot für die Pflege- und Altenheime, da dort das Infektionsrisiko am Höchsten ist“, erklärt dazu Martina Tröscher, Pressesprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

In der Waldshuter Chilbisporthalle ist seit 30. März die einzige Fieberambulanz des Landkreises Waldshut untergebracht, in der sich ...
In der Waldshuter Chilbisporthalle ist seit 30. März die einzige Fieberambulanz des Landkreises Waldshut untergebracht, in der sich Menschen mit Corona-Symptomen nach vorherigen Terminvergabe untersuchen lassen können. (Aufnahme vom 16.04.2020) | Bild: Schlichter, Juliane

Wie wurde das Angebot angenommen?

Martina Tröscher von der KVBW sagt über die Resonanz auf das Corona-Mobil: „Das Corona-Mobil ist gut angelaufen und die Rückmeldungen sind positiv, vor allem die Alten- und Pflegeheime sind für die Einrichtung dankbar. Sowohl im Landkreis Waldshut als auch im Landkreis Lörrach wurden bereits Alten- und Pflegeheime sowie bettlägerige Patienten besucht.“

Wie läuft es aktuell in der Fieberambulanz?

Die Zahlen in der Fieberambulanz seien am Anfang der Eröffnung höher gewesen, es kamen rund 40 Patienten pro Tag und es wurden rund 20 Abstriche gemacht, erläutert Susanna Heim. Aktuell seien die Zahlen stark rückläufig, sodass die KVBW die Öffnungszeiten eingrenzen konnte.

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Die Fieberambulanz sei jetzt nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet, montags, mittwochs und freitags. Der sogenannte Fieberarzt kann diese wegfallenden Ambulanzzeiten für seinen mobilen Einsatz nutzen.

Die Ärzte in der Fieberambulanz und damit auch im „Corona-Mobil“ wechseln täglich, wie Michael Swientek, Pressesprecher des Landratsamts, informiert. Zum Teil seien dies niedergelassene Hausärzte, aber auch Internisten und Kinderärzte. Auch Ärzte, die bereits im Ruhestand sind, sind laut Swientek dort im Einsatz.

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