Vor dem Gebäude liegen Glasscherben auf dem Gehweg und der Straße. Ein Auto ist komplett demoliert. Blaulicht-Fahrzeuge fahren unter Sirenengeheul in die Innenstadt. Am Rand der Ekkehardstraße in Singen stehen mehrere Schaulustige, die ein lauter Knall aus den Häusern getrieben hat. So schildern Augenzeugen einen Einsatz in Singen, denn am Samstag hat gegen 12 Uhr eine Explosion die Innenstadt erschüttert.
Am Montagmorgen ist von den Schäden nicht mehr viel zu sehen. Aber wie Einsatzleiter Stefan Schüttler von der Singener Feuerwehr gegenüber dem SÜDKURIER bestätigt, ist es zwei Tage zuvor in einem Mehrfamilienhaus zu einer heftigen Explosion gekommen. „Der Knall der Explosion war in der Innenstadt deutlich zu hören. Der Druck, der in der Küche geherrscht hat, wird auch am geplatzten Fenster deutlich“, so Schüttler weiter. Das hätte für die fünf Bewohner der Wohnung schlimme Folgen haben können.

Schüttler betont, dass die Familie Glück im Unglück gehabt habe. „Wenn die Tür zur Küche nicht geschlossen gewesen wäre, oder wenn sich jemand in der Küche aufgehalten hätte, hätte es deutlich schlimmer ausgehen können. Das war eine ordentliche Druckwelle“, so Schüttler. Sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr bestätigen, dass es bei der Explosion keine Verletzten gab.
Gaskocher auf Kochplatte gestellt
Wie das Führungs- und Lagenzentrum der Polizei gegenüber dem SÜDKURIER schilderte, bereitete ein 28 Jahre alter Bewohner des Mehrfamilienhauses gegen 12 Uhr eine Mahlzeit auf einem Campinggaskocher in der Küche zu. Während des Kochvorgangs kam es aus bislang nicht geklärter Ursache zur Explosion.
Die Ermittlungen zum Vorfall in der Ekkehardstraße dauern an, wie Polizeisprecherin Katrin Rosenthal am Montag erklärt. Aktuell werde in alle Richtungen ermittelt, aber bis ein Ergebnis vorliege, werde es noch einige Zeit dauern.
Einsatzleiter Stefan Schüttler hat indes eine Vermutung. Laut Angaben der Feuerwehreinsatzkräfte vor Ort habe der Campinggaskocher auf dem Herd gestanden. Laut Schüttler sei der Herd vermutlich angeschaltet gewesen. „Dadurch hat sich die Gaskartusche erwärmt und irgendwann war der Druck zu hoch“, lautet seine Einschätzung.
„Durch die Wucht der Detonation zerbrach eine Fensterscheibe, zudem wurde der Rollladen herausgerissen“, heißt es dazu von Seiten der Polizei. Herabfallende Trümmerteile und Glassplitter hätten drei vor dem Gebäude abgestellte Fahrzeuge beschädigt. „Auf dem gesamten Gehweg und der Straße lagen Scherben“, so Schüttler. Allerdings seien auch hier keine Personen verletzt gekommen.
Ersten Schätzungen der Polizei zufolge beläuft sich der entstandene Sachschaden auf rund 20.000 Euro. Die Statik des Gebäudes wurde nicht beeinträchtigt. Das bestätigt auch Singener Feuerwehr. Laut Einsatzleiter Stefan Schüttler sei die Wohnung, bis auf die Küche, nach wie vor bewohnbar. Die fünf Bewohner, drei Kinder und zwei Erwachsene, würden weiterhin dort wohnen.
Neben der Polizei waren auch der Rettungsdienst und die Feuerwehr Singen im Einsatz. Laut Schüttler waren 15 Einsatzkräfte und drei Feuerwehrfahrzeuge vor Ort.