Die Idee und der Wunsch nach einer grenzüberschreitenden Verbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr zwischen dem Kanton Aargau und dem Landkreis Waldshut bestehen schon seit längerer Zeit. Mit der Einrichtung einer grenzüberschreitenden Buslinie zwischen den beiden Laufenburger Schwesterstädten und zwischen Bad Säckingen und Stein soll dieser Wunsch in rund zwei Jahren Wirklichkeit werden. Die Testphase ist für drei Jahre angelegt.
Gründe für die Verwirklichung liegen in den stetig wachsenden Grenzgängerzahlen, die sich mit dem Wachsen des Schweizer Gewerbegebiets Sisslerfeld noch weiter steigern werden. Das wiederum wird auch unumgänglich den Individualverkehr zwischen dem deutschen Grenzgebiet und den Arbeitsplätzen in der Schweiz weiter ansteigen lassen. Mit dem Projekt soll ein weiterer bedeutender Schritt in der Vernetzung der grenzüberschreitenden und nachhaltigen Mobilität möglich gemacht werden.
Lothar Probst vom Landkreis Waldshut, er ist zuständig für Mobilität und Nahverkehr, stellte in der Sitzung des Laufenburger Gemeinderats am Montagabend den Stadträten das Projekt vor. Probst sagte zu den geplanten Busverbindungen: „Wir haben ein gutes Konzept, eine gute Finanzierung und eine gute Chancen.“
Auf deutscher Seite fehlen Parkplätze
Die Stadträte sahen dies genauso und gaben ihre Zustimmung zum Projekt und zur Finanzierung, wie schon davor der Landkreis. Allerdings sahen sie auf deutscher Seite die Problematik der Parkplätze am Ost-Bahnhof für die Pendler, welche aus dem Umfeld vornehmlich nur mit dem Auto zum Laufenburger Haltepunkt gelangen können.
FW-Stadträtin Gabriele Schäuble sagte: „Der Knackpunkt sind die fehlenden Parkplätze.“ Und sie fragte nach, wie Parkplätze geschaffen werden können. Bürgermeister Ulrich Krieger betonte, dass die Problematik bekannt sei und deshalb schon etliche Gespräche mit der Bahn geführt worden seien, allerdings bisher ohne Ergebnis. An dem Thema werde aber weiter gearbeitet. Krieger sagte: „Es geht doch nicht an, dass wir eine moderne Bahnlinie bekommen, aber die Parkplätze noch so wie vor 30 Jahren sind.“
Malte Thomas, Grünen-Stadtrat, führte an, dass auch für Pendler, die mit dem Fahrrad zum Bahnhof kommen, geeignete Unterstellmöglichkeiten fehlen. Krieger und Probst versprachen, an der Parkplatzsituation dranzubleiben. Bis zum Start der Testphase blieben schließlich noch zwei Jahre Zeit, betonten beide.
Die Buslinien stellen erstmals eine Verknüpfung zwischen der Hochrheinbahn und der Schweizer Bözbergstrecke her. Das Hochrheinticket des Waldshuter Tarifverbundes und die Tickets des Tarifverbundes des Kantons Aargau werden auf den Linien gültig sein. Zwischen dem Kanton Aargau und dem Landkreis Waldshut wurden die Fahrpläne intensiv abgestimmt. Sie sind hauptsächlich auf den Berufsverkehr ausgerichtet.
Im Blick sind aber auch der touristische und der Einkaufsverkehr. Wegen der Stausituation an den Grenzübergängen wurden bereits Testfahrten durchgeführt. Die Ergebnisse und Erkenntnisse daraus wurden bei der Linienführung und den Fahrplänen berücksichtigt, sodass die Umstiege an den Bahnhöfen gewährleistet werden können.