Einen Meilenstein für die Gemeinde und für die Energiewende nannte Weilheims Bürgermeister Jan Albicker die Freiflächen-Photovoltaikanlage (Solarpark) in Dietlingen. Er sprach im Rahmen der kleinen Feier zur Eröffnung der Anlage am Freitag. Mit dabei waren rund 50 Personen – Weilheimer Bürger und Vertreter der Projektbeteiligten.
Realisiert hat das Projekt die Naturenergie Hochrhein AG Rheinfelden. Bürgermeister Albicker würdigte die offene und konstruktive Zusammenarbeit der Projektpartner. Der Solarpark wurde in ein paar Monaten gebaut. Insgesamt dauerte es aber rund fünf Jahre bis zu seiner Inbetriebnahme. Albicker begründete dies mit externen Hürden, auf die Weilheim keinen Einfluss gehabt hätte.
Stromproduktion seit Mitte August
Seit Mitte August liefert der Solarpark Dietlingen aus Sonnenkraft Öko-Strom. Laut Naturenergie wird der Strom regional verbraucht und kann bis zu 900 Haushalte versorgen. Christoph Umbricht, Bereichsleiter Freiflächen bei Naturenergie, hob bei der Eröffnung die Bedeutung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen für Gemeinden hervor, weil ihre Genehmigungsverfahren anders als Windkraft, in Händen der Gemeinden liegen würde.
Laut Projektleiterin Katrin Zimmermann sind im Solarpark Dietlingen Reihen von drei übereinander aufgefächerten Modulen im 25-Grad-Winkel gegen Süden ausgerichtet. Durch die naturnahe Pflege des Parks entstehen laut Naturenergie neue Lebensräume für Pflanzen und Insekten.
Schafe sollen die Pflege des Parks übernehmen
In Kürze sollen unter den Modulen Schafe aus Ühlingen weiden. „Zweimal im Jahr, im Frühsommer und Herbst, sollen die Tiere den größten Teil der Pflege der Parks übernehmen“, sagte Christoph Umbricht. Ein stabiler Zaun umgibt den Solarpark, der sich für Bürgermeister Albicker auch rein optisch gut ins Landschaftsbild einfügt. Laut Naturenergie Hochrhein wird im Bereich der Straße der Zaun noch durch Bepflanzung optisch aufgewertet.
Bürger können sich am Projekt beteiligen
Bei der Eröffnung wurde auch ausdrücklich auf die Möglichkeit für Weilheimer Bürger hingewiesen, sich als Darlehensgeber an dem Projekt zu beteiligen. Bürger können Summen zwischen 500 bis 10.000 Euro einbringen zu einer Festverzinsung von vier Prozent mit einer Laufzeit von sieben Jahren.
Der Solarpark trägt mit dem „Grüne-Strom-Label“ ein Öko-Energie-Gütesiegel. Mit angeregten Gesprächen bei einem Imbiss endete die offizielle Eröffnung des Solarparks Dietlingen. In Laufenburg-Luttingen entsteht derzeit der zweite Solarpark der Naturenergie Hochrhein im Landkreis Waldshut.
Technische Daten des Solarparks
- Fläche: Rund 2,1 Hektar, was in etwa drei Fußballfeldern entspricht
- Maximale Modulleistung: Rund 2,4 Megawatt
- Jährlicher Stromertrag: Rund 2,7 Millionen Kilowattstunden (Strom für etwa 900 Haushalte)
- CO2-Einsparung: Rund 1850 Tonnen pro Jahr
- Gesamtkosten: Rund 1,7 Millionen Euro
- Geplante Betriebsdauer: 30 Jahre