Für einen Tag ein König sein – das ist mit dem Brauch des Dreikönigskuchens möglich. In dem Gebäck ist ein Gegenstand versteckt. Wer beim Essen auf den mit gebackenen Glücksbringer stößt, darf sich eine Krone aufsetzen und ist der König am Dreikönigstag, 6. Januar.
Zahlreiche Bäckereien in der Region pflegen den Brauch, der vor allem durch die Nähe zur Schweiz und zu Frankreich bekannt wurde. So auch die Schopfheimer Bäckerei Adolph. Hier wird seit Generationen der Königskuchen nach Schweizer Art gebacken – ein Gebäck in der Form einer Blüte, von der die einzelnen Portionen abgezupft werden.
Mittlerweile führen Oliver und Martina Adolph die Bäckerei in der neunten Generation – klar dass auch sie zum Dreikönigstag den Königskuchen backen.
Der Klassiker
„Ein klassisches Rezept für den Dreikönigskuchen gibt es nicht. Es gibt viele regionale Unterschiede“, erklärt Konditormeister Oliver Adolph. Das Rezept, das der 50-Jährige verwendet, ist ein Hefeteig mit viel Fett und Hagelzucker.
Die Vorbereitungen für den Königskuchen beginnen in der Backstube in Schopfheim bereits am Dienstag.
Die Zutaten werden zu einem Teig verknetet, dann geht der Hefeteig etwa eine halbe Stunde.

Mit einer speziellen Maschine werden aus dem Teig (1500 Gramm) 30 kleine Stücke geformt – jedes von ihnen wiegt 50 Gramm.

In einige der Teigstücke wird die kleine Königsfigur versteckt.

Sieben Teigkugeln – in einer befindet sich der König (in welcher weiß natürlich nur der Bäcker) werden in eine Schale gelegt. In dieser Form geht der Hefeteig noch einmal eine halbe Stunde.

Nach der Gehzeit wird der Teig mit Ei bestrichen und mit Hagelzucker bestreut. Der Kuchen wird für 30 Minuten bei 200 Grad im Ofen gebacken. „Im üblichen Haushalts-Ofen können Temperatur und Backzeit aber variieren“, erklärt Oliver Adolph.

Fertig ist der Dreikönigskuchen nach Schweizer Art, der mit einer Krone verkauft wird.

Bei Familie Adolph gibt es den Dreikönigskuchen übrigens am Dreikönigstag zum Frühstück mit den Kindern und Enkeln. Wer am häufigsten zum König gekrönt wurde? Oliver Adolph und seine Frau Martina sehen sich etwas ratlos an. „Von uns wurde jeder schon einmal König.“