Benötigt die Bahn das Grundstück westlich des Tiengener Bahnhofs noch für eine Erweiterung der Hochrheinstrecke? Das war die Gretchen-Frage die den geplanten Bau eines Hopizes auf diesem Areal noch ausgebremst hat. Nun herrscht Klarheit – und das schon früher als erwartet: Die Bahn verzichtet auf Ansprüche an diesem Gelände. Darüber informiert Oberbürgermeister Philipp Frank.

Bahn macht den Weg frei

„Das heißt, die Bahn hat nun ihre grundsätzliche Zustimmung zum geplanten Bauvorhaben des Sozialwerks Müllheim erteilt – womit eine weitere wichtige Hürde genommen ist“, so Frank weiter. Eine entsprechende Benachrichtigung habe er jüngst vom Konzernbevollmächtigten der Bahn für das Land Baden-Württemberg, Thorsten Krenz erhalten.

Nachdem die Stadt als bisheriger Grundstückseigentümer bereits im Juli den Kaufvertrag mit dem Projektträger in trockene Tücher gepackt hatte, kann die weitere Planung und Umsetzung in den nächsten Monaten und Jahren fortgesetzt werden.

Was ist konkret geplant?

Vorgesehen ist der Bau eines Hospizes mit elf Zimmern und einem Gästezimmer. Dazu soll auch ein Tageshospiz mit acht Plätzen eingerichtet werden, in dem Palliativ-Patienten tagsüber betreut werden können, etwa wenn Angehörige berufstätig sind.

Daneben sollen auch zwei Pflegewohnblöcke mit insgesamt 24 Plätzen geben. Damit sollen bestehende Engpässe im Pflegebereich behoben werden, wie Holger Karg, Geschäftsführer des Sozialwerkes, im Gespräch mit unserer Zeitung kürzlich erklärte.

Beide Angebote werden als wichtiger Lückenschluss, gerade im Pflege- und Betreuungsangebot unheilbar kranker Patienten angesehen. Das Gesamtprojekt stößt bei den politischen Akteuren, Kommunen und dem Landkreis, aber auch bei Verbänden, Vereinen und der Bürgerschaft im Allgemeinen auf große Unterstützung. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Spendenaktionen zu Gunsten der geplanten Einrichtung durchgeführt.

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Wie sieht der Zeitplan aus?

Laut Darstellung in der jüngsten Gemeinderatssitzung soll die Entwurfsplanung im 1. Quartal 2023 genehmigt werden. Spätestens im zweiten Quartal soll das Baugesuch eingereicht werden. Der Baubeginn ist für Anfang 2024 vorgesehen. Der Bau soll zwei Jahre in Anspruch nehmen.

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