Was passiert hinter dem Vorhang des Circus Krone? Diese Frage beschäftigt wohl viele, wenn sie die perfekte Kulisse unter der Zirkuskuppel sehen. Eine Antwort darauf gibt Ferdinando Klemenz, einer der Sprecher des Zirkusunternehmens, fünf SÜDKURIER-Abonnentinnen und -Abonnenten und ihren Begleitern.
„Das Zelt hat 3,5 Millionen Euro gekostet“, berichtet Klemenz. Es ist das größte in Europa und entspricht den neuesten Standards. Bereits eine Woche bevor der Zirkus kommt, reist ein Vorkommando an, um die großen Bögen aufzustellen, die das Zelt tragen.
Dabei markieren sie auch jede Position auf dem Platz, damit jeder Wagen direkt seine Stelle findet. Die Arbeiter, die das Zelt auf- und abbauen, sind während des Gastspiels beispielsweise als Platzanweiser tätig. „Viele hier haben mehrere Aufgaben, aber in der Regel nicht mehr als zwei“, so Klemenz.
Zirkus muss gut organisiert sein
„Den ganzen Ablauf muss man sich vorstellen wie ein Uhrwerk“, so der Sprecher. Bereits während der letzten Vorstellung fahren die ersten der 300 Wohn- und Gerätewagen des Zirkus zum nächsten Standort. „Den engsten Zeitplan hat die Küche“, meint Klemenz. Sie bereiten an einem Ort das Abendessen zu, fahren zum nächsten Spielort und sorgen dort als Erstes wieder für Verpflegung.

Dann geht es hinter den schweren Vorhang. Dort stehen Zirkuswagen, in denen sich die Artisten bereits für die Abendvorstellung vorbereiten. Einer von ihnen ist der Clown Fumagalli, ein Star in der Zirkuswelt. Er schminkt sich dort, macht für die SÜDKURIER-Leser jedoch eine kurze Pause, um sie zu begrüßen.
Für Krone gehören Tiere zum Zirkus
Laut Klemenz sind beim Circus Krone rund 700 Menschen angestellt. Einer von ihnen ist auch Alexis, der Sohn des bekannten Raubtierdompteurs Martin Lacey und Zirkuschefin Jana Mandana Lacey-Krone. Die Löwen und Tiger sind seine Welt. „Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter“, erklärt Alexis Lacey. „Man muss den Charakter stärken und nicht brechen“, führt er weiter aus.
Für die Tiere bezieht Krone das Fleisch von einem festen Lieferanten, damit es immer die gleiche Qualität hat. Vor der Vorstellung werden die Tiere jedoch nicht gefüttert. Dann seien die Tiere eher träge und unwillig, erklärt der Nachwuchsdompteur. Dann muss Alexis Lacey weiter.

Auch andere Berufe gehören dazu
Dann geht es in die Stallungen. „Die meisten Pferde kommen aus dem Gestüt Marbach“, so Klemenz. Der Zirkus hat genug Pferde dabei, dass die Pferde nicht bei jeder Vorstellung in die Manege müssen. Zum Circus Krone gehören außerdem eigene Hufschmiede und drei Tierärzte, die sich eng mit den lokalen Veterinärämtern austauschen.
Zusätzlich verfügt der Zirkus auch über eine Schule und seit Neuestem auch über einen eigenen Kindergarten. Für die Kostüme der Artistinnen und Artisten gibt es darüber hinaus eine eigene Herren- und eine eigene Damenschneiderei, die mit dem Zirkus durch Europa tourt.