Haben Sie sich schon entschieden, wen Sie am 26. März wählen? Zugegeben, die Frage richtet sich nur an die Wahlberechtigten in Hohentengen. Trotzdem bleibt es spannend, denn unterschiedlicher können die beiden Bewerber auf das Bürgermeisteramt in Hohentengen kaum sein. Der eine – Peter Schanz – ist 60 Jahre alt, selbständiger Architekt, ein Grünen-Politik-Urgestein und lebt in Hohentengen. Der andere – Jürgen Wiener – ist 38 Jahre alt, war 15 Jahre lang Polizist, ist jetzt stellvertretender Ordnungsamtsleiter in Waldshut und lebt in Lauchringen.

Wie die beiden Bewerber, die jetzt den Chefsessel von Martin Benz nach 32 Jahren im Rathaus übernehmen wollen, genau ticken, was sie für die Gemeinde planen und wie es bei den großen Themen wie Fluglärm und Atomendlager künftig weitergehen soll, hat der SÜDKURIER nun in einem großen Kandidaten-Duell in spannenden Videos festgehalten.

Die Diskussionsrunde

In einer rund 20-minütigen Diskussionsrunde mussten sich die beiden Bewerber Peter Schanz und Jürgen Wiener den Fragen der Moderatoren, dem Waldshuter Redaktionsleiter Markus Baier und Redakteurin Melanie Völk, vor laufender Kamera stellen. Dabei ging um Bereiche, die die Menschen vor Ort bewegen, beispielsweise Ärzteversorgung, Schule und Kindergarten sowie den Klimaschutz. Und natürlich um die beiden großen Themen der Gemeinde Atomendlager und Fluglärm.

Fest steht für beide Kandidaten: Die Gemeinde Hohentengen ist gut aufgestellt. Damit das so bleibt, will Peter Schanz, der seit über 20 Jahren für die Grünen im Hohentengener Gemeinderat sitzt, vor allem auf mehr Transparenz setzen sowie auf sein gewachsenes Netzwerk, sein Wissen und seine langjährige Erfahrung rund um die 4000 Einwohner große Gemeinde. Gerade bei den beiden Hauptthemen Fluglärm und Atomendlager brauche die Gemeinde „einen Bürgermeister mit Willensstärke und einer guten Vernetzung“.

Dagegen ist Jürgen Wiener bislang bei den Verhandlungen zwar nicht beteiligt gewesen. Aber: „Hohentengen kann auf eine gute Bilanz zurückblicken, an die ich anknüpfen will.“ Wichtig für den 38-Jährigen: „Die Belastung muss auf beiden Seiten gleich verteilt werden.“

Bezüglich des Atomendlagers, in dem ab 2050 hochradioaktive Brennelemente gerade einmal 2,3 Kilometer entfernt zu Hohentengen, eingelagert werden sollen, will sich Wiener dafür stark machen, dass es eine Entschädigungsleistung auch auf deutscher Seite gibt.

Die gesamte Diskussionsrunde gibt es hier im Video!

Die Schnellfrage-Runde

Bei einer Podiumsdiskussion stehen die Hohentengener Bürgermeisterkandidaten Peter Schanz und Jürgen Wiener sich den Fragen von ...
Bei einer Podiumsdiskussion stehen die Hohentengener Bürgermeisterkandidaten Peter Schanz und Jürgen Wiener sich den Fragen von Redaktionsleiter Markus Baier und Redakteurin Melanie Völk. | Bild: Völk, Melanie

In einer zügigen Schnellfrage-Runde mit zehn Thesen mussten die Teilnehmer dann ohne Worte, lediglich mit Schildern in Rot (nein) und Grün (ja) sowie einer Enthaltung durch ein weißes Kärtchen Stellung beziehen.

Dabei gingen die Meinungen zum Teil sehr auseinander, wie bei der Frage, ob ein Bürgermeister auch in der Gemeinde leben muss, in der er amtiert. Schanz zog hier die grüne Karte, Wiener die rote. Bei der Frage, ob Hohentengen enger mit der Schweizer Nachbarschaft zusammenarbeiten soll, herrschte Einigkeit und die grünen Karten wurden gezogen.

Grüne Karten gab es auch bei der These, ob die Gemeinde bei der Energiewende deutlich mehr eigene Projekte entwickeln muss, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Wie die anderen Antworten der beiden Kandidaten auf alle Thesen ausgefallen sind, sehen Sie hier:

Bild 2: Bürgermeisterwahl Hohentengen: So schlagen sich die Bewerber im großen SÜDKURIER-Kandidatenduell
Bild: SK

Und hier das Video: Die Schnellfragerunde:

Das Fragen-Karussell

Einen Atemzug lang hatten die Bewerber beim Fragen-Karussell Zeit, um auf individuell zugeschnittene Fragen zu antworten. So erklärte Jürgen Wiener, weshalb er lieber in Hohentengen Bürgermeister als in Waldshut-Tiengen Oberbürgermeister werden will, so: „Mir persönlich macht es mehr Spaß in der Verwaltung mitzuarbeiten. Und bei einer Gemeinde in der Größe von Hohentengen ist das einfach noch möglich.“

Bürgermeister-Bewerber Jürgen Wiener kurz vor dem Start des Kandidaten-Karussells im Hohentengener Rathaus. Hinter der Kamera stehen ...
Bürgermeister-Bewerber Jürgen Wiener kurz vor dem Start des Kandidaten-Karussells im Hohentengener Rathaus. Hinter der Kamera stehen SÜDKURIER-Mitarbeiter Nico Talenta (links) und Moderator Markus Baier. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

In einem SÜDKURIER-Bericht sagte Jürgen Wiener, dass er die Moderne in Hohentengen einziehen lassen wolle. Am nötigsten sei das im Bereich der Digitalisierung. Wollen Sie noch mehr hören? Dann sehen Sie sich das Video von Bürgermeister-Kandidat Jürgen Wiener hier an.

Auch Peter Schanz wurden insgesamt zehn Fragen gestellt. Unter anderem musste er den Satz vervollständigen: Auch wenn ich schon fast 20 Jahre Gemeinderat bin, wäre meine Wahl ein Neuanfang für die Gemeinde, weil... Schanz: „ich die Transparenz und die Bürgerbeteiligung wesentlich verbessern würde.“

SÜDKURIER-Redakteur Nico Talenta positioniert die Kamera vor dem Videodreh des Bürgermeister-Kandidaten-Karussells auf Peter Schanz.
SÜDKURIER-Redakteur Nico Talenta positioniert die Kamera vor dem Videodreh des Bürgermeister-Kandidaten-Karussells auf Peter Schanz. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Auch eine Leserfrage wurde in das Kandidaten-Karussell eingebaut. „Wie schließen Sie einen Interessenkonflikt zwischen Ihrer Firma und dem Amt des Bürgermeisters aus?“ Dazu Peter Schanz: „Da gilt ein ganz klares Versprechen: Ich würde während meiner Amtszeit dem Nachfolgebüro selbstverständlich keine Aufträge erteilen, es sei denn, es wäre ein anonymer offener Wettbewerb.“ Wollen Sie noch mehr von Peter Schanz Aussagen hören, dann sehen Sie sich das Video an:

Das Video: Das Fragen-Karussell dreht sich schnell

Und wer hat nun gewonnen?

Das Fazit: Beide Kandidaten haben sich gut geschlagen und können Punkte machen. Wer der bessere Kandidat für das Amt des Bürgermeisters in Hohentengen ist, müssen aber die Wähler am 26. März entscheiden.

Jürgen Wiener (links) und Peter Schanz wollen ins Hohentengener Rathaus einziehen. Wer tatsächlich neuer Bürgermeister wird, entscheiden ...
Jürgen Wiener (links) und Peter Schanz wollen ins Hohentengener Rathaus einziehen. Wer tatsächlich neuer Bürgermeister wird, entscheiden die Wähler am 26. März. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Bleiben Sie immer aktuell informiert

Bereits im Vorfeld der Bürgermeisterwahl, am Wahltag selbst und nach der Wahl halten wir Sie auf dem Laufenden. Alle Informationen rund um die Bürgermeisterwahl in Hohentengen haben wir hier in diesem Artikel für Sie gebündelt:

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