Freunde des Zweibrückenschwimmens müssen jetzt stark sein. Denn noch steht in den Sternen, ob die beliebte, grenzüberschreitende Veranstaltung überhaupt je wieder stattfinden wird. Der Grund: Der federführende Organisator, die Schweizer Lebensrettungsgesellschaft (SLRG), hat sich aus der Organisation zurückgezogen.
„In der Führungsriege des Vereins hat es Veränderungen gegeben, die zu Unstimmigkeiten geführt haben“, drückt sich Simon Büdel, Vorsitzender der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Ortsgruppe Bad Säckingen, eher vorsichtig aus. Denn den wirklichen Grund, weshalb die SLRG das Zweibrückenschwimmen nicht mehr ausrichten möchte, kennt er nicht.
Die DLRG hat sich jedes Jahr an der Organisation des Zweibrückenschwimmen beteiligt. Doch die Organisation komplett allein in die Hand zu nehmen, traut sich die Bad Säckinger Ortsgruppe nicht zu.

Unklarheiten wegen Corona
„Die Veranstaltung zu stemmen ist ein hoher organisatorischer und personeller Kraftakt und ich bin mir nicht sicher, ob wir den alleine stemmen können“, so Büdel weiter. Im September werden sich die DLRG und SLRG noch einmal zusammensetzen und beratschlagen, wie es nach 35 Jahren Zweibrückenschwimmen weitergeht.
„Selbst wenn wir uns für das Zweibrückenschwimmen entscheiden, wird es ein anderes Format sein und es ist auch nicht sicher, ob es weiterhin grenzüberschreitend bleiben wird“, erklärt Büdel weiter.
Ein Rückblick
Jedes Jahr in der ersten Augustwoche haben sich die Freunde des Rheinschwimmens auf das Zweibrückenschwimmen gefreut. Nicht nur die DLRG und SLRG waren an der Veranstaltung beteiligt.
Das Deutsche Rote Kreuz und die Feuerwehr sorgten für die Sicherheit der Veranstaltung. In den gesamten Jahren kam es zu keinen ernsthaften Unfällen während dem Zweibrückenschwimmen. Die Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) bauten jedes Jahr einen Steg ans Bad Säckinger Rheinufer, von wo aus sich die Schwimmer auf die 3,5 Kilometer langen Strecke gemacht haben.
Spaß stand immer im Vordergrund
Beim Zweibrückenschwimmen standen nicht die Leistung, sondern vor allem der Spaß im Vordergrund. Das war auch der Grund, weshalb sich mehr als 100 Schwimmer jedes Alters beteiligten. Die älteste Teilnehmerin war 2018 die 85-jährigen Therese Heinig aus Wehr, die sich mit ihrer Tochter Camilla in die Rheinfluten stürzte.
Rund 20 Minuten waren die Schwimmer unterwegs, wobei sämtliche Hilfsmittel wie Schwimmflügel oder -ringe, Luftmatratzen oder Schwimmtiere erlaubt waren. Denn es gab auch tückische Problemstellen und Strömungen entlang der Strecke, worauf alle Schwimmer hingewiesen worden sind. Ziel für die Teilnehmer war wieder das Rheinufer in Mumpf. Dort richteten die Pontoniere gleichzeitig ihr „Fischessen“ aus.
2020 hat aufgrund von Corona kein Zweibrückenschwimmen stattgefunden und auch in diesem Jahr ist es vom DLRG abgesagt worden. „Aufgrund der so schnell sinkenden Zahlen kurzfristig eine Entscheidung zu fällen und alles zu organisieren, war einfach nicht machbar“, so Simon Büdel.