Sandra Holzwarth

Sehr erfreut und auch erleichtert reagierte der Wutöschinger Gemeinderat auf die Nachricht, dass die Reaktivierung der Wutachtalbahn konkrete Formen annimmt. Bürgermeister Georg Eble stellte in der jüngsten Gemeinderatsitzung eine Machbarkeitsstudie vor, die nach einer Potentialuntersuchung des Landes als weiterer Verfahrensschritt vom Landkreis in Auftrag gegeben worden war.

Diese Kosten-Nutzen-Analyse spiegelt die erhöhte Nachfrage sowie die bauliche und betriebliche Machbarkeit sowie die Verkehrsnachfrage, welche für die Förderung eine entscheidende Rolle spielt.

„Wir hoffen und drängen schon sehr lange auf eine Reaktivierung der Strecke und arbeiten eng mit der Bahnbetrieben Blumberg zusammen, welche die Strecke von der DB gepachtet hat“, erklärt Bürgermeister Georg Eble.

Erste Schritte in die richtige Richtung sind bereits erfolgt, als die Strecke für den Schülerverkehr zwischen Lauchringen und Stühlingen für einzelne Fahrten wieder in Betrieb genommen wurde.

Welche Investitionen sind für die Reaktivierung notwendig?

„Doch für eine sinnvolle und umfängliche Nutzung müsste die Strecke zwischen Waldshut und Weizen ertüchtigt werden“, so Eble. Diese Variante, für die die Errichtung eines Kreuzungsbahnhofes in Eggingen notwendig ist, wird jetzt auf Grundlage der positiven Machbarkeitsstudie zur Förderung angemeldet.

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Die Kosten für die Reaktivierung liegen bei rund 4,8 Millionen. Sie beinhalten neben dem Kreuzungsbahnhof auch die Anpassung des technisch unterstützen Zugbegleitbetriebes in Weizen, den Neubau von Bahnsteigen in Horheim, Ofteringen, Eggingen, Eberfingen und Weizen, die Verlängerung des Bahnsteiges Wutöschingen, die Ertüchtigung des Oberbaus sowie die technische Sicherung der Bahnübergänge zwischen Stühlingen und Weizen.

Die anfallenden Kosten für diese geplante Reaktivierung sollen durch Fördermittel von Bund, Land und teilweise von den Bahnbetrieben Blumberg übernommen werden.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Für das in der Machbarkeitsstudie untersuchte Drei-Stufen-Konzept gibt es zwischenzeitlich auch einen Zeitplan: Ab Dezember 2023 sollen auf der Wutachtalstrecke wieder Fahrten im Zweistundentakt von Montag bis Freitag von 5 bis 22 Uhr erfolgen.

Ab Dezember 2025 soll die Wutachtalbahn nach der Inbetriebnahme des Kreuzungsbahnhofes Eggingen im Stundentakt Werktags von 5 bis 24 Uhr und am Wochenende von 7 bis 22 Uhr fahren.

Ab Dezember 2027 kann mit Inbetriebnahme der elektrifizierten Hochrheinstrecke ein durchgehender Stundentakt von 5 Uhr bis Mitternacht erfolgen.

Wie fallen die Reaktionen aus?

„Die Planungen decken sich mit dem Ziel des Landes Baden Württemberg, den öffentlichen Nahverkehr zu intensivieren und bis 2030 zu verdoppeln“, erklärte Bürgermeister Eble.

Gemeinderat Alex Sitter (SPD), selbst Berufspendler, zeigte sich begeistert: „Ich bin selbst täglich auf dieser Strecke unterwegs und bin überzeugt, dass der Stundentakt den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr weiter fördert.“

Gemeinderat Martin Koller (CDU) merkte an, dass die Möglichkeit der Einrichtung von Park& Ride Parkplätzen in der Gemeinde geprüft werden sollte. Dem stimmte Bürgermeister Eble zu.

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„Eine Verbesserung des bestehenden ÖV-Angebotes zwischen Lauchringen und Stühlingen mit Anbindung an Waldshut bedeutet nicht nur für Berufspendler, sondern auch für den Schülerverkehr eine große Entlastung. Die Fahrzeiten mit der Bahn sind deutlich geringer als mit den verkehrenden Bussen. Der Busverkehr ist wie der Auto-Verkehr durch das stark belastete Straßennetz spürbar beeinträchtigt“, betonte Eble.

Da die Bahn schnell und bequem zwischen Waldshut und Weizen verkehrt, werde auch der Individualverkehr von dem erweiterten Angebot profitieren.

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