Wenn in ganz Deutschland die Sirenen schrillen, kann das im schlimmsten Fall heißen: Katastrophenfall! Oder es ist eine Übung, die die Bürger auf solch eine Lage vorbereiten soll. Das passiert einmal im Jahr am zweiten Donnerstag im September. Auch in Singen werden am 11. September gegen 11 Uhr die Sirenen schrillen. Und das zum ersten Mal mit den neuen Lautsprechern.

„Das alte Netz war in Singen komplett abgebaut, nur in den Ortsteilen gab es noch vereinzelt Sirenen“, erklärt Stefan Schüttler, der stellvertretende Abteilungsleiter der Freiwilligen Feuerwehr Singen mit Sachgebiet Bevölkerungsschutz. Weil neben digitalen Frühwarnangeboten auch das klassische Sirenennetz wieder an Bedeutung gewinnen soll, entschied man sich aber in Singen für einen flächendeckenden Ausbau.

Die neuen Sirenen sind startklar

Seit Mai sind nun insgesamt 21 neue Sirenen einsatzbereit. Jeder der sechs Ortsteile hat eine, der Rest befindet sich im Stadtgebiet, berichtet Schüttler. Neben den bekannten Warntönen können mit den neuen Lautsprecher auch vorher aufgenommene Durchsagen abgespielt werden – wie der Hinweis, im Brandfall Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Über die Lautsprecher können Durchsagen ertönen.
Über die Lautsprecher können Durchsagen ertönen. | Bild: Lara Reinelt

Die Reichweite der Sirenen deckt das gesamte Stadtgebiet ab, so der hauptamtliche Feuerwehrmann: „Durch den Ausbau haben wir in ganz Singen die Möglichkeit, die Menschen zu warnen und zu informieren.“ Nachdem die optimalen Standorte berechnet wurden, seien jeweils nahegelegene städtische Gebäude ausgewählt worden. Das sind laut Schüttler beispielsweise das Rathaus, das Hegau-Gymnasium und der Kindergarten in der Masurenstraße.

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Das passiert am Warntag

Am Donnerstag, 11. September, um 11 Uhr sollen die Sirenen dann erstmals heulen. Der Alarm wird in der Rettungsleitstelle automatisch ausgelöst werden. „Es wird ein Warnton zu hören sein, der auf und ab geht. Nach 15 bis 20 Minuten wird dann ein zweiter langanhaltender Ton zu hören sein, der als Entwarnung gilt“, erklärt der Hauptbrandmeister.

Zum einen wird mithilfe des Warntags das System geprüft, zum anderen sollen die Bürger lernen, die Töne zu deuten, betont Schüttler: „Es ist wichtig zu wissen, dass der Ton selbst nur auf ein Ereignis hinweist. Er ist also lediglich eine Aufforderung, sich über das Internet weitere Informationen zu holen.“ Deshalb werde es am Warntag gleichzeitig Meldungen über Radios und Smartphones geben.

Was im Hegau geplant ist

Eine Stichprobe in anderen Hegau-Gemeinden ergibt ein ähnliches Bild. In Gottmadingen und den Ortsteilen werden die Bürger laut Marisa Stein vom Ordnungsamt am Warntag wie im vergangenen Jahr über die Internetseite der Gemeinde informiert. Zusätzlich werden die Sirenen ausgelöst. „Es wird ein auf- und abschwellender Warnton erklingen, der mehrmals hintereinander für 30 Sekunden aufheult und dazwischen unterbrochen wird“, so Stein. Nach spätestens einer Stunde komme dann die Entwarnung.

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In Engen werden keine speziellen kommunalen Warnmittel getestet, wie die Ordnungsbeamtin Katja Lieberherr mitteilt. Die Gemeinde beschränke sich auf die bundesweite Warnung, unter anderem über die Warn-App Nina. „Dafür betreiben wir viel Öffentlichkeitsarbeit über unsere Internetseite und über Instagram, um die Bürger am Warntag zu informieren“, sagt Lieberherr.