Betrüger gehen die Ideen nie aus, wenn sie an das Geld anderer Leute kommen wollen. Das Polizeipräsidium Freiburg informiert in einer Pressemitteilung über eine neue Betrugsmasche auf dem virtuellen Marktplatz Ebay Kleinanzeigen. Die Gauner täuschen laut Schilderungen ein Kaufinteresse vor, gelangen an die Daten der Nutzer und kommen an deren Geld. Auf Nachfrage des SÜDKURIER bei der Polizei in Waldshut-Tiengen berichtet Sprecher Thomas Batzel von drei dokumentierten Fällen im Landkreis Waldshut.
Oft kommen sie an die Kreditkartendaten
„Derzeit werden zunehmend Betrugsfälle bei Ebay Kleinanzeigen festgestellt“, schreibt das Polizeipräsidium Freiburg. Sensible Daten von Nutzern, häufig Kreditkartendaten, würden den Betrügern in die Hände fallen. Die Behörde beschreibt das Vorgehen so: „Vermeintliche Interessenten schreiben den Verkäufer an und möchten die Zahlung über die tatsächliche Bezahlmethode auf der Plattform ‚sicher bezahlen‘ abwickeln. Sie erfragen die Telefonnummern oder beziehen diese von den öffentlichen Angaben ihrer Opfer, etwa aus Anzeigen.“
Die Täter versenden einen Link
Die Täter senden laut Polizei dann per Messenger-Dienst oder SMS einen Link. Über den sollen die Opfer ihre Zahlungsdaten, zumeist Kreditkarten, eingeben, damit sie das Geld erhalten oder einlösen können. „Anstatt Geld zu überweisen, heben die Täter mit den erbeuteten Kreditkartendaten Geld ab“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Fälle in Waldshut, Stühlingen und Görwihl
Laut Auskunft von Thomas Batzel, Sprecher der Reviere in Waldshut-Tiengen und Lörrach, habe es in den vergangenen drei Monaten drei dokumentierte Fälle im Landkreis Waldshut gegeben. bei Nutzern aus Waldshut und Stühlingen seien die Betrüger erfolgreich gewesen. Sie hätten 1000 und 700 Euro ergaunert. Beim jüngsten Fall in Görwihl hätten sie es versucht. Der Nutzer habe den versuchten Betrug aber erkannt und reagiert.
Aus dem Landkreis Lörrach sei im Polizeicomputer kein Fall dokumentiert. Batzel: „Das heißt aber nicht, dass es dort keine Fälle gegeben hat.“ Im Landkreis Waldshut könne es durchaus ebenfalls weitere Fälle gegeben haben.
Betrüger agieren aus dem Ausland
Lauf Stefan Kraus, Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, seien die Ermittlungen schwierig. Auf Nachfrage des SÜDKURIER schreibt er: „Besonders, weil die Täter aus dem Ausland agieren.“ Deshalb setze die Polizei auf Prävention und warnt die Bevölkerung.
Ebay Kleinanzeigen verschicke im Zusammenhang mit „sicher bezahlen“ keine Nachrichten per SMS oder Messenger. Verkäufer würden nie zur Eingabe von Kreditkartendaten aufgefordert.
Karten sperren lassen, Logindaten ändern
Falls jemand auf die Betrugsmasche hereingefallen sei, solle er umgehend die Bank (Sperrhotline: 116116) verständigen, um die Karten sperren zu lassen. Zudem solle er bei der Polizei (Telefon: 110) Anzeige erstatten. Wenn er Logindaten bei Ebay Kleinanzeigen eingegeben habe solle er sie sofort ändern.
Zwei Tipps der Polizei:
- Niemals Kreditkartendaten herausgeben.
- Keinen Zahlungsaufforderungen folgen, die nicht unmittelbar auf der Website und den Apps von Ebay Kleinanzeigen angezeigt werden.