Gerd Leutenecker

Ganz offiziell ist das neue Sozialkaufhaus „Säcking-Hand“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Freitag eröffnet worden. Vom Landrat bis zum ehrenamtlichen Helfer drängten sich über 70 Gäste in die Räumlichkeit in der Wallbacher Rheinvogtstraße 19. Nach knapp drei Monate Erfahrungen im Handel als Kaufhaus für den kleineren Geldbeutel, hat sich Säcking-Hand etabliert. Jürgen Albiez dankte als Leiter des Kaufhauses zuvorderst für das Engagement der Ehrenamtlichen und der Unterstützung durch die kommunalen Institutionen.

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Zwei Jahre Vorlaufzeit von der Idee bis zur Realisierung ist allseits als sportlich ambitionierte Höchstleistung bezeichnet worden. Die eigentliche Ausgangslage 2016 waren erste Erfahrungen mit der damals schnell organisierten Kleiderkammer für geflüchtete Menschen. Gemeinderätin Christine Oechslein hielt als Mitinitiatorin von Säcking-Hand fest, „dass es auch hier Menschen gibt, denen der Monat zu lange ist, mit dem verfügbaren Geld über die Runden zu kommen“. Schon in die Kleiderkammer kamen nicht nur Flüchtlinge. Die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung heraus für Kleider und Waren aller Art ist allseits als vorbildlich empfunden worden.

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Vergleichbare professionalisierte Projekte in der näheren Umgebung, wie das „SecondHandKaufHaus“ in Waldshut-Tiengen, waren der Nährboden für die Projektidee. Bad Säckingen bot sich überregional als zweiter Standort im Landkreis für einen karitativen Rahmen an. Schon hier wurde aus einem Wortspiel heraus der Namen Säcking-Hand geboren, wie Oechslein das Engagement ihrer Mitstreiter bei der Kleiderkammer beschrieb. Mit einem Alleinstellungsmerkmal verbunden, kam die Suche nach potentiellen Träger bei den Wohlfahrtsverbänden. Da kam die AWO ins Spiel. Beim Kreisvorsitzenden der AWO, Günter Heinrich, und deren Kreisgeschäftsführer Thomas Bomans, fielen die konkretisierten Vorstellungen engagierter Bad Säckinger Bürger auf einen fruchtbaren Boden.

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Bürgermeister Alexander Guhl war da bereits mit im Boot. Landrat Martin Kistler hatte ebenso ein offenes Ohr für das Vorhaben. Der sogenannte „institutionalisierte Rahmen“ war gesichert. „Der Kreistag war überzeugt vom Gelingensfaktor – dort zu unterstützen, wo viel Engagement da ist“ und machte den Weg frei, außerplanmäßige Haushaltsmittel zu Verfügung zu stellen, so Kistler. Mit Rainer Hagemann von Christiani in Wallbach als Vermieter war nach längerem Suchen auch der Standort gesichert.

Eingang zum Sozialkaufhaus
Eingang zum Sozialkaufhaus | Bild: Gerd Leutenecker

Die gefällige Eröffnungsfeier am Freitagabend rückte das Entstehen von Säcking-Hand in den Mittelpunkt. AWO-Geschäftsführer Bomans moderierte eine Talkrunde mit den „aktiven Playern der Idee“. Für die musikalische Umrahmung spielte die Band „Unwritten“, mit Marieke Kunkel, Paul Legler, Hanna Metzger und Raphael Weigert von der Jugendmusikschule.