Pünktlich zu Beginn der Bewerbungsfrist um 0.00 Uhr in der Nacht auf Samstag, 25. Februar, warf der erste Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Wutöschingen seine Unterlagen in den Briefkasten des Rathauses: Rainer Stoll.
Das ist der erste Bewerber
Rainer Stoll (50) ist seit 1999 Hauptamtsleiter der Gemeinde Wutöschingen. Nun bewirbt er sich um die Nachfolge von Georg Eble, der seit 24 Jahren Bürgermeister ist und auf eine weitere Kandidatur verzichtet.
Stoll war während seines Studiums zum Diplom Verwaltungswirt für ein Praktikum im Wutöschinger Rathaus, seit 1999 ist er dort Leiter des Haupt- und Bauamts. Also seit jenem Jahr, als Georg Eble seinen Stuhl im Hauptamt frei machte und im Sessel des Bürgermeisters Platz nahm.
Entscheidung nach Verzicht von Eble
In der ersten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr, am 30. Januar, hat Eble den Verzicht auf eine weitere Kandidatur öffentlich gemacht. Nach der kurzen Begründung des Bürgermeisters erhob sich Hauptamtsleiter Rainer Stoll von seinem Platz und erklärte seine Bereitschaft, sich um die Nachfolge seines Chefs zu bewerben. Durch den Verzicht von Eble habe sich für ihn die Situation ergeben, sich für oder gegen eine Kandidatur zu entscheiden.
„Nach 24 Jahren als Haupt- und Bauamtsleiter in unserer Gemeinde kann ich gut abschätzen, was im Falle einer Wahl auf mich zukommen würde.“Rainer Stoll, erster Bürgermeisterkandidat

Er weiß genau, was auf ihn zukommt
„Schwierig war dabei weniger, ob ich mir zutraue, in die zugebener Maßen großen Fußstapfen von Georg Eble zu treten. Vielmehr ist es so, dass das Amt eines Bürgermeisters Facetten hat, die es für ein glückliches Leben nicht unbedingt braucht.“ Schließlich habe jeder Mensch nur ein Leben. „Nach 24 Jahren als Haupt- und Bauamtsleiter in unserer Gemeinde kann ich gut abschätzen, was im Falle einer Wahl auf mich zukommen würde.“
Der spontane Applaus beflügelt ihn
Er kam beim „nicht leichten Abwägen“ des Für und Wider schließlich zu der Entscheidung, sich für die Wahl am 30. April als Kandidat zu bewerben. „Sehr gefreut hat mich der spontane Applaus des Gremiums und die herzliche Resonanz auf die Bekanntgabe, dass ich kandidieren werde.“ Nach der Veröffentlichung seiner Bewerbung im SÜDKURIER habe Stoll auf unterschiedlichen Wegen positive Rückmeldungen und Zuspruch sowohl von Einwohnern als auch aus den Reihen der Bürgermeister erhalten.
Bewerbung nur in Heimatgemeinde
Wie er gegenüber dieser Zeitung erklärt, habe er mehrfach von Kommunen aus dem Landkreis Angebote bekommen, als Bürgermeister zu kandidieren – teilweise gegen Stelleninhaber: „Wenn überhaupt, war für mich immer nur eine Bewerbung in meiner Heimatgemeinde vorstellbar.“
Als parteiloser Kandidat zur Wahl antreten
Rainer Stoll wird als parteiloser Kandidat zur Wahl antreten. Im Vorfeld der Wahl werde er seine Vorstellungen zu Projekten bei verschiedenen Terminen vorstellen. Auch auf einer Webseite werde er sich und sein Konzept den Bürgern näherbringen. Die werde aber erst zum Ende der Bewerbungsfrist (Montag, 3. April) online gehen. Denn von „Wahlkampf“ hält er nicht viel. „Das Wort hat etwas Martialisches, ich spreche lieber von Bewerbungsphase“, betont Rainer Stoll.
Zielt ist ein nahtloser Übergang
Gemeinderat und Verwaltung seien seit vielen Jahren bei Planung und Umsetzung von Projekten „unter Volllast gefahren“. Auch im laufenden Jahr sei eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen, die es weiterzuführen und abzuschließen gelte.
Als Beispiele nennt er den Bau einer Tagespflegeeinrichtung, die Erschließung neuer Bau- und Gewerbegebiete, die Änderung von Flächennutzungsplänen oder Hochbausanierungen. „Dies alles kann mit dem letzten Arbeitstag von Bürgermeister Georg Eble am 1. Juni nicht enden, das sollte nahtlos weitergeführt werden.“
Informationen zur Person von Rainer Stoll und zur Wahl:
Natürlich habe er eigene Vorstellungen, wie er im Falle seiner Wahl die Gemeinde in Zukunft weiter voranbringen möchte. „Einzelne Dinge herauszupicken, und damit eine Wertigkeit zu vermitteln, das halte ich zu diesem Zeitpunkt für verfrüht.“ Dazu möchte er bei öffentlichen Terminen den Wählern mehr sagen.