Wehr Die Kassenlage der Narrenzunft für das Jahr 2024 war erklärungsbedürftig. Trotz des großen Jubiläums zum 150. Geburtstag blieben weitgehend nur die Ausgaben im Kassenbuch. Und die Einnahmen waren buchhalterisch in großem Zuge bereits 2023 erfolgt. Kassierer Klaus Frey machte bei der Hauptversammlung am Montagabend im Narrenheim keinen Hehl daraus: „Uns geht es gut, das ist halt so mit einer Bilanz, da zählt der Stichtag vom Wirtschaftsjahr.“ An eine Umstellung des buchhalterischen Zeitraums sei derzeit nicht zu denken, die Vereinssatzung müsste in diesem Punkt zwingend geändert werden – „was kein Narr anstrebt“, so Frey. Die beiden Zunfträte Petra Meier und Sarah Schaffner sehen genau hier das Kernproblem: „Satzungsfragen sind ein Fass ohne Boden.“ Sie nehmen den Spaß an der Freude für die Fasnacht, so Meier.
Für die Kassenprüfer sind die Regeln ausschlaggebend, diese wurden alle beachtet. Sie empfahlen eine Entlastung, was von den 25 Zunftvertretern und Ehrenmitgliedern einstimmig befürwortet wurde. „Wir hatten eine wunderschöne und ruhige Fasnacht“, sagte die Erste Zunfträtin Meier gleich eingangs ihres Rechenschaftsberichtes. Die vielfältigen Terminangebote für die Mitgliedszünfte boten Abwechslung genug und manche Pflichten sind schnell zum närrischen Miteinander geworden. Mit den Partner- und befreundeten Zünften wurde ausgiebig gefestet und als Mitglied im Verband Oberrheinischer Narrenzünfte (VON) kommen immer weitere Veranstaltungen in den Pflichtenkanon. Vor Ort ist das Narrenbaumstellen „wieder zum Renner geworden, der Umzug dazu ist riesig geworden“, so Petra Meier.
Die Pflichten am zweiten Faißen bleiben stressig, aber der erstmals stattgefundene Fasnachts-Seniorennachmittag „ist bestens angenommen worden und wir haben da was richtig Gutes gemacht“, sagte die Erste Zunfträtin und dankte ihrem Team in der Wehrer Narrenzunft. Das wurde sofort von den Narren bestätigt. So solle es in der Zukunft weitergehen, die „drohende Zeit als Senior“ müsse Höhepunkte haben, sagte Stefan Braun voller Inbrunst. Hingegen ist das einstige Aushängeschild der Wehrer Narrenzunft, der Hemliglunki-Umzug mit dem anschließenden Ball etwas kleiner geworden. Der große Umzug S‘ Tal ab am Fasnachtssonntag erfährt allerdings deutlich mehr Zuspruch, sowohl vonseiten der auswärtigen Narrenzünfte als auch vonseiten der Besucher.
Die anstehenden Teilneuwahlen des Vorstands brachten einzig eine neue stellvertretende Schriftführerin ins Amt. Anna-Lena Burkart engagiert sich als Zunftmeisterin der Leisechlimmer jetzt auch verstärkt in der Narrenzunft Wehr. Das wurde nötig, weil die Lus-Chaibezunft derzeit im Ruhemodus ist. Da hat der Generationenwechsel noch nicht funktioniert.