Öflingen Wettkampfgeist war angesagt, als die Kultursaison 2025/26 am Freitagabend im Öflinger „Kulturm“ mit den vier „Impronauten“ aus Basel eröffnet wurde. Gefragt waren vor allem geistige Beweglichkeit, Sprach- und Reimkunst, szenische Fantasie, Gesangstalent und pantomimisch-schauspielerisches Vermögen.

Scheu vor dem Absurden und Klischees durften die Wettbewerber Johanna Löffel, Diana Schildhorn, Claudia Schurig und Armin Hagner, angeleitet von Moderator Andreas Schurig und dem Publikum, nicht haben. Mit von der Partie war ein „echter Öflinger“, nämlich Christoph Müller am Klavier.

„Je absurder die Zurufe, desto mehr freuen sie sich“, kündigte Heiko Trefzger an, der zusammen mit Fatima Zobeidi-Weber vom Kulturamt die Gäste begrüßte. Diese schickten die Impronauten nur zu gerne auf die Reise – etwa in eine Zahnarztpraxis, in der die drei Damen, sehr zum Leidwesen des „Patienten“ Armin Hagner, drei Charakterzüge in Reinform auslebten: Sehnsucht, Freude (in Diana Schildhorns Darstellung mit leicht hysterischer Komponente) sowie „Zorn und Wut“, was für Claudia Schurig eine dankbare Rolle war.

Aus dem Satz „Es war eine dunkle Nacht“ galt es, drei Anfänge von Geschichten entwickeln. Favorit des Publikums war eine angedeutete Dreiecksaffäre, welche die Improvisationskünstler mit Begeisterung im Stil des Film Noir weiterspannen: Die Ehefrau erschoss die Nebenbuhlerin und den Ehemann, begrub beide im Garten und pflanzte einen Baum. Einer Freundin verriet sie, dass sich im Garten schon ein richtiger Wald entwickelt habe, worauf im Jenseits die ebendorthin Beförderten Rachepläne schmiedeten.

Sehr amüsant und am Ende gar nicht so sehr überzeichnet war die „Klassenfahrt“ mit überprotektiver Mutter, genervter Lehrerin und kiffenden Jugendlichen. Die Rundreise durch musikalische Genres, beginnend bei dem „bachschen Fugen-Choral“ über ein Chanson und ein Kindergartenlied, endete in einem Rap-Song, bei dem Johanna Löffel in schönstem Schwyzerdütsch Öflingen die Reverenz erwies, denn dort sei „all inclusive“.