Der Abend glich einem Taylor Swift Konzert: Es gab Armbändel für die Gäste, die Karten waren binnen weniger Minuten ausverkauft und am Ende gab es tosende Ovationen. Lange haben die Singener auf ihre Scheffelhalle verzichten müssen, nachdem das altehrwürdige Gebäude bei einem Großbrand im November 2020 komplett zerstört wurde. Nun ist sie endlich wieder zurück. Und kein Satz an diesem Abend hätte die Rückkehr besser beschreiben können wie der Refrain von Poppele-Ehrenzunftmeister Stephan Glunk: „Die Scheffelhalle, die lieben wir alle!“
Die Scheffelhalle ist endlich wieder zurück
Es ist ein Abend voller Emotionen und guter Laune. Als Oberbürgermeister Bernd Häusler als erster Redner in der neuen Scheffelhalle überhaupt ans Rednerpult tritt, wird es schlagartig ruhig. „Die neue Scheffelhalle ist aus den rauchenden Trümmern auferstanden“, sagt er.
Häusler werde das Bild der in Flammen stehenden Scheffelhalle niemals vergessen. Doch an diesem Abend richtet sich sein Blick nach vorne: „Die Scheffelhalle ist ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte.“
Trotz Neubau und einem millionenschweren Invest der Stadt Singen von 10,1 Millionen Euro freue er sich, dass der gute Geist der alten Scheffelhalle auch in die neue Halle Einzug gehalten habe. Und dies sei laut OB Häusler wörtlich zu nehmen. Denn Teile im Innenbereich der neuen Halle wurden aus Steinen, die aus den Ruinen gerettet worden können, gebaut.
OB Häusler dankt aber auch dem Gemeinderat für dessen Weitsicht: Im Eilverfahren und trotz angespannter Haushaltslage habe man sich im März 2023 für den Wiederaufbau entschieden. „Ich bin davon überzeugt, dass der Baubeschluss damals die richtige Entscheidung war“, so Häusler.

Laut Oberbürgermeister Bernd Häusler habe die neue Scheffelhalle 10,1 Millionen Euro gekostet. Die Stadt habe von der Versicherung davon 3,2 Millionen Euro erhalten. 560.000 Euro kostet laut dem Rathauschef die Außenanlagen. Die neue Scheffelhalle sei laut Häusler an fast exakt derselben Stelle aufgebaut worden, an der die alte Halle gestanden habe. Diese wurde im Jahr 1925 gebaut und hätte in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert. An der Eröffnungsfeier wirkten mehrere Singener Vereine mit unter anderem die Poppele und der Männerchor.

Die beiden Architekten Ben Nägele und Alexander Kionka heben indes in ihrer Rede hervor, dass es sich bei der neuen Scheffelhalle um das größte Bauprojekt der Stadt Singen der vergangenen Jahre handle. Zwölf Monate habe die Planung gedauert, 22 Monate die Bauzeit.

Insgesamt seien rund 120.000 Arbeitsstunden in den Neubau investiert worden. „Es hat sich gelohnt, die neue Scheffelhalle ist großartig geworden“, lautet das Urteil von Ben Nägele. Und mit dieser Meinung stehen sie an diesem Abend nicht alleine da. Denn am Ende der Eröffnung singt die ganze Halle gemeinsam mit Ehrenzunftmeister Stephan Glunk: „Die neue Scheffelhalle, die lieben wir alle!“