Die Erweiterung der Grund- und Werkrealschule Gurtweil ist einen Schritt näher gerückt. Nachdem der Gemeinderat Waldshut-Tiengen im Juni 2020 einen Grundsatzbeschluss darüber gefällt hatte, westlich des bestehenden Schulhauses einen 1300 Quadratmeter großen Neubau errichten zu lassen, sprach sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für das dafür erforderliche Konzept des Vergabeverordnungs-Verfahrens aus und benannte aus seinen Reihen die Vertreter dieses Verfahrens.

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Der Architekt Thomas Thiele aus Freiburg erläuterte zuvor das Verfahren. Aufgrund der zu erwartenden Auftragssumme für die Gebäudeplanung, die über dem maßgebenden Schwellenwert von 214.000 Euro netto liege, sei eine europaweite Ausschreibung erforderlich.

Die Stadtverwaltung rechnet derzeit mit Gesamtkosten in Höhe von 7,15 Millionen Euro und einem Gesamtzuschuss in Höhe von 1,63 Millionen Euro. „Ziel ist es, ein Büro zu finden, dass Sie bei den weiteren Schritten am besten betreut“, sagte Thomas Thiele und empfahl einen Teilnahmewettbewerb. Bei diesem sind Unternehmen öffentlich aufgefordert, ihre Teilnahme an einem Auftrag zu bekunden.

Um die Raumnot an der Grund- und Werkrealschule Gurtweil zu lösen, soll bis 2024 neben dem bestehenden Schulhaus ein zusätzliches Gebäude entstehen. Harald Würtenberger, Fraktionssprecher der Freien Wähler, sprach sich für einen Holzbau aus. „Holz wächst hier vor unserer Haustür. Zudem haben wir mehrere holzverarbeitende Betriebe im Landkreis“, sagte er.

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Nach dem Vorbild von München solle auch die Stadt Waldshut-Tiengen prüfen, den Bau von Holzbauprojekten zu fördern, empfahl Würtenberger. „Das ist ein guter Vorschlag. Wir werden ihn im Auge behalten“, erklärte Oberbürgermeister Philipp Frank, gab aber zu bedenken, dass Holz zwar nachhaltig, aber auch teuer sei.

Die Grund- und Werkrealschule im Waldshut-Tiengener Ortsteil Gurtweil soll einen Erweiterungsbau bekommen.
Die Grund- und Werkrealschule im Waldshut-Tiengener Ortsteil Gurtweil soll einen Erweiterungsbau bekommen. | Bild: Juliane Schlichter

Die Grünen-Stadträtin Claudia Linke schlug vor, eine andere Bauweise wie beispielsweise Beton von vornherein für die Gurtweiler Schule auszuschließen. Thomas Thiele entgegnete, dass dies erst im nächsten Schritt möglich sei. „Sie starten jetzt keinen Architektenwettbewerb, sondern suchen einen Planer“, erläuterte er. Claudia Linkes Fraktionskollegin Antonia Kiefer verwies auf die Holzbau-Offensive des Landes Baden-Württemberg. „Wir könnten die Fördermittel nutzen“, merkte sie an.

Stadtrat Thomas Hilpert von den Freien Wählern empfahl eine Überprüfung, ob die Abwärme aus den Biogas-Anlagen der Gurtweiler Landwirte Martin Jäger und Bernhard Tröndle, die seit mehreren Jahren das Wärmenetz der Caritas-Werkstätten speisen, auch die Gurtweiler Schule beheizen könnte. „Da müsste man nur eine Leitung legen“, erklärte er. „Ein guter Hinweis“, lobte Bürgermeister Joachim Baumert, der betonte, dass er sich auf die Umsetzung der Schulerweiterung freue.

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