Eigentlich hat das Ali-Theater samt umliegendem Gelände formal bereits den Besitzer gewechselt. Doch die Stadt Waldshut-Tiengen wird der Transaktion einen Riegel vorschieben. Das lässt sich die Kommune auch ordentlich etwas kosten: 380.000 Euro will die Stadt für das Areal bezahlen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinderat einstimmig in jüngster Sitzung.

Areal von zentraler städtebaulicher Bedeutung

Hintergrund der Maßnahme ist der Umstand, dass sich das Ali-Theater an einer entscheidenden Stelle des städtischen Sanierungsgebiets „Tiengen Innenstadt-Süd“ befindet: „Aufgrund der zentralen Lage direkt am Marktplatz sowie der Nähe zur Innenstadt ist das bebaute Grundstück von erheblicher Bedeutung für die städtebauliche Entwicklung des Stadtteils ein“, schilderte die Leiterin des Bauverwaltungsamts, Susanne Kaufmann, dem Gremium. Zugleich nehme es für die Weiterentwicklung des gesamten Areals eine herausragende Bedeutung ein.

Zwei weitere Faktoren seien gegeben: Sämtliche notwendigen formalen und rechtlichen Voraussetzungen für die Ausübung de Vorkaufsrechts seien erfüllt. Insbesondere könnten durch den Kauf Nutzungsstrukturen „definitiv verbessert“ werden, so Kaufmann weiter. Außerdem dränge die Zeit: Schon in wenigen Wochen sei die Frist für einen solchen Schritt abgelaufen.

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Zeit drängt, formale Auflagen sind erfüllt

Ebendies sei auch der Grund, warum die Stadt nicht vorab einen Gutachter habe einschalten können, um den Wert der Immobilie und des umgebenden Grundstücks zu ermitteln: „Dass wir mit unserem Preis über dem Verkehrswert liegen, ist klar“, so Kaufmann. Denn dass das Ali-Theater sanierungsbedürftig sei, sei bekannt.

Allerdings gebe es auch zwei Varianten für Fördermöglichkeiten die entweder nur den Grunderwerb oder auch die Sanierung umfassen. Ohnedies sei das Gebäude an eine Freikirche verpachtet, mit der auch die Stadt nach dem Kauf einen langfristigen Mietvertrag abschließen wolle, kündigte Oberbürgermeister Philipp Frank an.

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So seien also mit dem Erwerb gewisse Einkünfte verbunden. Auch läge eine Zusicherung der Freikirche vor, dass städtische Kulturveranstaltungen in dem Gebäude stattfinden könnten.

Im Gemeinderat wurde das Vorgehen der Stadt durchweg begrüßt. Lediglich Harald Württenberger (FW) forderte, dass der Gemeinderat informiert werden müsse, wenn die Investitionen am Gebäude ein gewisses Maß überschritten.

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