Einen gesunden Appetit haben die rund 200 Tiere – hauptsächlich verschiedene Wildarten, aber auch Wildschweine, Zwergziegen, Vögel und Kaninchen – im Waldshuter Wildgehege auf dem Mühleberg. Sie auf einer Gesamtfläche von rund 22 Hektar mit Nahrung zu versorgen, ist der größte Teil der Arbeit von Gehegewart Andreas Armbruster und Mitarbeiter Hubert Rossa.

Zwei bis drei Mal am Tag werden die Tiere gefüttert. Im Sommer ist frisch gemähtes Gras das Hauptfutter für fast alle Tiere. Es kommt von Wiesen in der Umgebung des Wildgeheges, die der Trägerverein Wildgehege Waldshut gepachtet hat und mit dem vereinseigenen Traktor selbst mäht.

Sehr froh ist das Wildgehege über eine große Wiese, die ganz umsonst zur Futtergewinnung bewirtschaftet werden kann. Ein ehemaliger Schmitzinger Landwirt hat sie dem Wildgehege überlassen.
Auch Heu wird gemacht. Ein Teil stammt von den eigenen, gepachteten Wiesen, ein Teil wird von Landwirten aus der Umgebung gekauft. Ab und zu ist hierfür der Weg auch etwas länger, denn das futtersensible Steinwild braucht für seine Gesundheit ein sehr nährstoffarmes, mageres Heu wie es in höheren Lagen vorkommt.
„Extra für das Steinwild holen wir zu Ballen gepresstes Heu von einem Bauern in Rothaus“, erzählt Werner Jockers, Vorsitzender des Trägervereins. Neben Heu ist im Winter Silage das Hauptfutter, ein Gemisch unter andrem aus Mais, Gras, Kartoffeln und Gelbe Rüben.
Rund 22 Tonnen Silage-Futter hat das Wildgehege vergangenes Jahr nach Aussage Jockers eingelagert und verfüttert. Daneben erhalten die Tiere verschiedene Leckereien, die von Geschäften, beispielsweise von Bäckereien, Tafeln oder auch von privater Seite, dem Wildgehege überlassen werden. Wie Brot und Gemüse, Äpfel, Kartoffeln, Kastanien und Eicheln.
Besucher können auch selbst mit Futter dem Zutrauen der Tiere auf die Sprünge helfen. Allerdings sollten sie dies nur mit dem Futter aus dem Automaten tun. Ein Euro kostet ein Päckchen.

Sie enthalten Pellets, die abgesehen vom Steinwild und den Vögeln, für alle Tiere geeignet sind und heiß begehrt sind. Falsches und schlecht gewordenes oder auch zu viel Futter gefährdet die Gesundheit der Tiere, sie können sogar daran sterben, was auch bereits vorgekommen ist.

Nicht nur zeitlich, auch finanziell ist die Futterversorgung aufwendig. Auch wenn die Stadt Waldshut-Tiengen die Personalkosten für Andreas Armbruster und Hubert Rossa übernimmt, muss der Trägerverein des Wildgeheges rund 60.000 Euro im Jahr erwirtschaften, um über die Runden zu kommen. Der größte Teil dieser Summe ist für das Futter.
Weitere Artikel zum Wildgehege Waldshut
Mit einer Bache fing es vor 50 Jahren an, heute leben mit Wildgehege Waldshut rund 200 Tiere
Schon dreimal abgehauen: Steinbock aus dem Wildgehege Waldshut genießt die Freiheit im Hotzenwald
Frühlingsgefühle im Wildgehege: Nachwuchs bei den Ziegen, Wildschweinen und Hirschen
Der Vorsitzende des Vereins Wildgehege Waldshut, Werner Jockers, spricht im Interview über die Anfänge und die Entwicklung