Das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) hat 2021 mit 4802 Gigawattstunden (GWh) rund halb so viel Strom produziert wie im Vorjahr (9050 GWh), schreibt der Betreiber in einer Pressemitteilung. Grund dafür war demnach eine sechsmonatige Revisionsabstellung, während der das KKL neben diversen Erneuerungs- und Instandhaltungsprojekten zwei umfangreiche Modernisierungen umsetzte.
Nach einer zuverlässigen und unterbruchfreien Stromproduktion in den ersten fünf Monaten des Betriebsjahres ging das KKL am 24. Mai 2021 vom Netz. Im Rahmen einer langen Jahresrevision wurden sowohl der Kondensator als auch das Reaktorumwälzsystem ersetzt, heißt es in der Mitteilung weiter.
Das Reaktorumwälzsystem regelt die Wasserzirkulation im Reaktorkern. Statt mit Regelventilen wird die Umwälzung laut der Mitteilung nun mit drehzahlgeregelten Motoren gesteuert, was eine punktgenauere und effizientere Bedienung der Anlage erlaube. Mit diesem neuen System sei das KKL in Sachen Reaktorumwälzung auf dem modernsten Stand der Nachrüsttechnik.
Der Kondensator gehört laut der Mitteilung zu den Großkomponenten im Maschinenhaus und überträgt die Wärme vom inneren Reaktorkreislauf auf den äußeren Kühlkreislauf mit dem Kühlturm. Die neue, effizientere Großkomponente erlaube es dem Kraftwerk, seine Leistung bei gleichbleibender Reaktorleistung leicht zu erhöhen. Die entsprechenden Leistungsmessungen seien in den nächsten Monaten vorgesehen.
Seit 4. Dezember 2021 sei das Kernkraftwerk Leibstadt wieder am Netz und produziere mit voller Leistung Strom. Im vergangenen Betriebsjahr verzeichnete das KKL insgesamt fünf meldepflichtige Ereignisse, die keine Auswirkungen auf die Sicherheit gehabt hätten. Diese erneut tiefe Zahl (Vorjahr: vier) zeige, dass sich die Investitionen des Kraftwerks in die Sicherheit der Anlage und die permanente Weiterbildung der Mitarbeitenden auszahlen. Für seinen jährlichen Brennelementwechsel plant das KKL von 13. Juni bis 11. Juli 2022 eine Revisionsabstellung von rund vier Wochen.