Lösungsstrategien für den Erhalt des Klosters Riedern für die Öffentlichkeit brennen Pfarrgemeinderat und Einwohnern Riederns unter den Nägeln. Ein Arbeitskreis Zukunft des Klosters war im Juni 2021 mit Bürgermeister Tobias Gantert und dem Sachverständigen Herbert Duttlinger erstmals zusammen gekommen, um zu beraten, wie das Gebäude der Öffentlichkeit erhalten bleiben kann.

Eine Besprechung vor Ort

Jüngst gab es nun vor Ort eine Besprechung mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner, Bürgermeister, Ortsvorsteher Albert Baumeister, Pfarrer Eichkorn, Elisabeth Baumeister und Andrea Staller vom Pfarrgemeinderat, André Franik von der kirchlichen Verrechnungsstelle Stühlingen und Gabriele Schmidt vom CDU-Gemeindeverband.

Pfarrgemeinde kann Kosten nicht alleine tragen

Pfarrer Eichkorn erläuterte die Hintergründe der finanziellen Probleme. Kirchenaustritte gingen mit gekürzten Finanzmitteln einher, die für Sanierungen, Betriebskosten und verpflichtende Rücklagen nötig seien. Zuweisungen für die Pfarrgemeinde orientierten sich nicht wie früher nur an den kirchlichen Gebäuden, sondern auch an der Mitgliederzahl der Pfarrei.

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So sei es nicht möglich, die Kosten weiterhin alleine durch die Pfarrgemeinde zu tragen, betonte Pfarrer Eichkorn.

Sonderimmobilie ist eine große Belastung

Nach derzeitiger Einschätzung sei die Sonderimmobilie eine große Belastung. In der Sitzung am 9. Februar hatte sich der Pfarrgemeinderat einstimmig für die Weiterentwicklung und Finanzierung auf breiter Basis ausgesprochen. „Wenn das Kloster verkauft wird, haben wir nicht mehr in der Hand, was mit damit passiert“, so die Pfarrgemeinderätinnen einstimmig.

Das Kloster wird auf vielfältige Weise genutzt

In der Klosteranlage Riedern spielt sich vielfältiges kirchliches und gesellschaftliches Leben ab. „Das ist lebendige Gemeinschaft und macht auch kirchliches Leben aus. Wo sollen diese Gruppen hin?“, fragte Bürgermeister Tobias Gantert. Das Gebäude beheimatet Museum, Ausstellungen, Klosterlädele, Kulturveranstaltungen und Gruppen. Der Pfarrsaal wird für standesamtliche Trauungen und Feiern genutzt. Erlöse kommen dem Kloster zugute. Durch den Mittelaltermarkt und die Freilichtspiele habe die Klosteranlage Strahlkraft in der ganzen Region.

Schreiben ans Erzbistum und an Minister Hauk

Alle waren sich einig: Lösungen zu finden, sei das Gebot der Stunde. Felix Schreiner hatte bereits im Januar an das Erzbistum geschrieben. Auch an Landesminister Peter Hauk, um wegen Fördermöglichkeiten und Wegen nachzufragen, um das Herzstück von Riedern zu erhalten. „Das Kloster Riedern gehört zu unserer Heimat. Es ist nicht nur irgendein Kirchengebäude, sondern prägender Teil Riederns, Ort der Gemeinschaft und des Glaubens – aber eben auch des Ehrenamtes“, betonte Schreiner.

Kirche, Vereine und Bürger setzen sich ein

Es liege ihm am Herzen, gemeinsam an einem Konzept zu arbeiten, damit die Klosteranlage für die Bevölkerung zugänglich bleibe. Dafür setze er sich beim Erzbischof in Freiburg, aber auch auf politischer Ebene ein, versprach der Abgeordnete. Bürgermeister Gantert fügte hinzu, dass es nötig sei, Probleme anzupacken. An ehrenamtlicher Unterstützung der Bevölkerung fehle es jedenfalls nicht. Dies reiche jedoch nicht mehr aus. Lösungen müssten her. Darum bemühten sich Kirche, Vereine und Privatpersonen gemeinsam.

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