Für die Wanderung auf dem Berauer Hutpfad und Wannenbachweg ist das Feuerwehrgerätehaus Berau Treffpunkt. Abteilungskommandant Dirk Gantert und sein Stellvertreter Simon Bücklers, Clemens Böhler und Frank Uhlmann von der Feuerwehr sowie Ramona Gantert begleiten mich. Als Wegepaten kennen sie den Weg gut. Wir überqueren die Landstraße und kommen vom Kälberackerweg auf den Berauer Hutpfad.

Der wildromantische Weg führt zu den schönsten Aussichtspunkten an der Berauer Halde. Ein großer Teil geht durch das Naturschutzgebiet Schwarza-Schlücht-Tal durch den Schonwald. In Richtung Leinegg geht es 500 Meter auf geteerter Straße weiter zum Wannenbachweg, auf dem wir wieder zurück zum Ausgangspunkt wandern.

Blick vom Flakstand auf das Witznau-Kraftwerk und -Stausee. Auf den Höhen gegenüber liegt Dietlingen. An den Hängen sieht man das Ausmaß ...
Blick vom Flakstand auf das Witznau-Kraftwerk und -Stausee. Auf den Höhen gegenüber liegt Dietlingen. An den Hängen sieht man das Ausmaß von Dürre und Borkenkäfer. Große Waldstücke sind abgestorben. | Bild: Ursula Ortlieb

Der Wanderweg bietet herrliche Ausblicke ins Schwarzatal, auf den Witznau-Stausee sowie auf die Höhenzüge mit Aichen, Dietlingen und Nöggenschwiel. Die Natur scheint hier fast unberührt. Der erste Höhepunkt ist die Aussicht vom Flugabwehrstand, kurz Flakstand genannt, ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, der dem Schutz des Kraftwerks Witznau diente.

Von hier hat man eine wunderbare Aussicht zum Stausee mit Kraftwerk und ins Schwarzatal. Deutlich sieht man an den gegenüberliegenden Hängen die Auswirkungen von Dürre und Borkenkäfer der vergangenen Jahre. Große Waldstücke sind zerstört. Die Eichenbestände sind glücklicherweise nicht geschädigt und saftig grün. Die Herbstfarben werden daher bald wieder leuchten.

Berauer Hutpfad

Breite Wanderwege wechseln zu schmalen steinigen Pfaden, die entlang an schroffen Steilwänden Richtung Schwarzatal führen. Diese Strecke bedeutet für einen der Begleiter mit Höhenangst eine Mutprobe, die er tapfer überwindet. Die Erzhöhle am Hutpfad hätte ich alleine nicht entdeckt.

Eine Erzhöhle liegt etwas versteckt an der Berauer Halde oberhalb des Hutpfads. Hier wurde schon in der Bronzezeit Erz abgebaut.
Eine Erzhöhle liegt etwas versteckt an der Berauer Halde oberhalb des Hutpfads. Hier wurde schon in der Bronzezeit Erz abgebaut. | Bild: Ursula Ortlieb

Sie befindet sich versteckt am Hang und kann mit Klettergeschick erreicht werden. Hier wurde im Mittelalter Erz von Hand geschürft. Ich überlege, in die dunkle feuchte Höhle zu kriechen und begnüge mich dann lieber damit, sie von außen zu betrachten. Die Landschaft hat einen ganz besonderen Reiz.

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An der Berauer Halde leben seltene Reptilien, die zwischen den wärmenden Steinen und Geröll ideale Rückzugsplätze haben. Ein Kilometer vor dem Berauer Wasserfall plätschert ein Bach (es könnte der Haubach sein) den Hang hinunter, verschwindet unter dem Fußweg und fließt auf der anderen Seite weiter Richtung Schwarzatal.

Tosendes Wasser: Frank Uhlmann von der Feuerwehr Berau hat den Berauer Wasserfall nach Regenfall fotografiert, der viel Wasser den Hang ...
Tosendes Wasser: Frank Uhlmann von der Feuerwehr Berau hat den Berauer Wasserfall nach Regenfall fotografiert, der viel Wasser den Hang hinterstürzen ließ. Bild: Frank Uhlmann

Auf schmalen Pfaden und steinigen Wegen geht es weiter zum Wasserfall, der momentan eher ein kleines Rinnsal ist. In den trockenen Sommern führte er kaum Wasser. Molche verloren dort ihren Lebensraum. Eine Holzbrücke führt über den Wannenbach.

Bei Trockenheit bringt der Berauer Wasserfall nur wenig Wasser.
Bei Trockenheit bringt der Berauer Wasserfall nur wenig Wasser. | Bild: Ursula Ortlieb

Langsam gehen wir bergab Richtung Schwarzatal und bleiben dann etwa 500 Meter auf geteerter Straße zwischen Witznau und Schwarzabruck bis zur Abzweigung Wannenbachweg. Auf dem breiten leicht ansteigenden Waldweg kann man gemütlich nebeneinander gehen. Rechts sind Mauerreste von einem früheren Haus zu sehen. Wir gehen bis zum Hinweisschild Berau. Die offizielle Wanderroute geht geradeaus zur Bruckenholzhütte weiter. Wir biegen aber in den steiler ansteigenden Tierlenköpfleweg ab, um zwei imposante Aussichtspunkte zu genießen.

Schilder am Hutpfad weisen auf drei verschiedene Schwierigkeitsgrade hin: Gelb (leicht), blau (relativ einfache Bergwanderwege) bis rot ...
Schilder am Hutpfad weisen auf drei verschiedene Schwierigkeitsgrade hin: Gelb (leicht), blau (relativ einfache Bergwanderwege) bis rot (anspruchsvolle Bergwanderwege) ausgewiesen. Solide Trittfestigkeit ist auf jeden Fall erforderlich. | Bild: Ursula Ortlieb

Eine Ruhebank mit herrlicher Sicht von oben ins Schwarzatal mit Brücke Abzweigung Nöggenschwiel nutzen wir zum Rasten und genehmigen uns einen kleinen Umtrunk, den die Wanderführer aus dem Rucksack zaubern. Wir freuen uns über den besonderen Platz. Auf dem Weg Richtung Ausgangspunkt testen wir den alten Wanderweg und gehen nicht geradeaus, sondern nach rechts.

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Wir stellen fest, dass dieser Trampelpfad weniger geeignet ist, da er schon länger nicht mehr gewartet wird. Leichter wäre – wie es auf der Karte angegeben – der gerade Weg zum Dorf.

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