Sonniges Herbstwetter, schöne Wanderwege, sowie gute Gastronomie laden zu Touren auf Schusters Rappen abseits der Touristen Hotspots ins Rothauserland ein. Der Schwarzwaldverein Schlüchtttal pflegt mit Wegepaten 17 Rundwanderwege in Ühlingen-Birkendorf. Sie sind mit Wegweisern und gelben Rauten bestens ausgeschildert. An Gabelungen mit drei Richtungen weisen zusätzlich Rundwegschilder mit der Raute auf die Wegrichtung hin.

Das Rothauserland bietet über 280 Kilometer Wanderwege, davon 180 Kilometer in Ühlingen-Birkendorf und 100 in Grafenhausen. „Jeder unserer Wege hat seinen ganz besonderen Reiz. Viele denken, da gibt es nichts, sind dann aber überrascht, dass es sich sehr wohl lohnt, hier die Gegend zu erkunden. Wenige Wanderer sind unterwegs in der reizvollen Landschaft mit wunderbarer Fernsicht zu den Alpen. Rastplätze mit Grillstellen gehören einem meistens allein“, sagt Roland Lelonek, seit 2018 Wege-Wart des Schwarzwaldvereins Schlüchttal. Papierkörbe und Abfalleimer sollen möglichst nicht aufgestellt werden, da man auf die Vernunft der Wanderer setzt, den mitgebrachten Müll wieder mit nach Hause zu nehmen.

Lelonek führt uns den Katzenbuckweg in Untermettingen. Ausgangspunkt unserer Wanderung ist, nicht wie auf der Karte angegeben beim Parkplatz am Römerweg, sondern an der Steinatalhalle. Wir gehen dort auf einem kleinen Pfad zur Buckstraße, die wir überqueren und auf dem ausgeschilderten Fußweg neben dem Brunnen mit der Jahreszahl 1992 einsteigen. Nach rund 50 Metern überqueren wir die Steina und wandern beim Gasthaus Hirschen bergauf und am Wegweiser „Brunnenstraße“ nach rechts entlang des Naturschutzgebietes Katzenbuckhalde, die besonders aufgrund der Muschelkalklandschaft mit Kalkmagerrasen und Magerwiesen auch im europäischen Schutzgebiet Natura 2000 eine herausragende Rolle zur Bewahrung unseres Naturerbes einnehme.

Lelonek erklärt uns das Prinzip und System der Wegweiser und die gelben Rauten, mit deren Hilfe man den Weg nicht verfehlt. Nach einem kurzen Anstieg sind wir zwischen Mais- und Kornfeldern auf einem breiten Feldweg mit Aussicht über das Hochrheintal und wandern zum Parkplatz am Römerweg an der Kreisstraße von Untermettingen nach Eggingen. Von hier aus ist die Fernsicht bei klarem Wetter einmalig schön.

Wir kreuzen die Straße und wandern weiter nach links und dann gleich wieder rechts auf einem Wiesenweg Richtung Herrenwegle. Jetzt kommen wildromantische Wegabschnitte, die dicht bewachsen sind. Die Feuerwehrabteilung Untermettingen hat für den Katzenbuckweg die Patenschaft übernommen. Diesen Sommer war durch die längere Corona bedingte Kontaktsperre und durch das Waldsterben besonders viel zu tun. Mit Motorsägen und Baumschneidegeräten waren zehn Feuerwehrleute mit Roland Lelonek unterwegs, um den Weg für Wanderer zu „reparieren“.

Vorbei an Weiden mit grasenden Kühen erfreuen wir uns die seltenen Silberdisteln am Wegrand, über die wunderschöne Aussicht ins lang gezogene Untermettingen mit Steinatal und erreichen das Wasserreservoir, wo wir auf der Ruhebank eine kleine Pause einlegen. Die restaurierte Holzbrücke am Herrenwegle führt über den Bach und weiter bis wir die gemütliche Hütte mit Rast- und Grillplatz erreichen. Wir könnten jetzt unsere Grillsachen auspacken, wenn wir denn welche dabeihätten, oder anfangen das Vesper auszupacken. In Untermettingen entscheiden wir uns für ein kühles Bier im Gasthaus, bevor wir zum Ausgangspunkt in Endermettingen zurückkehren.

Im nächsten Jahr sind wir sicher, dass wir den Katzenbuckweg wieder wandern möchten. Dann kann man sicherlich das Ergebnis der Landschaftspflege durch das Regierungspräsidium Freiburg und die Blumen der Magerwiesen bewundern.