Aus dem Lindenplatz und mit den historischen Gebäuden drumherum lässt sich etwas machen. Dies demonstrierte Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble jüngst in einer Visualisierung, die er unter anderem Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in einer Videorunde zeigte.

Schon 700.000 Euro aus dem Fördertopf

Die war begeistert von den Plänen der Lauchringer, und sie sieht das Fördergeld aus dem Städtebauprogramm Baden-Württemberg gut angelegt. Immerhin gab‘s bisher für die Sanierung der Ortsmitte, zu der weitaus mehr als der Lindenplatz zählt, 700.000 Euro. Die Planungen haben indes schon deutliche Konturen.

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Im Zentrum des alten Oberlauchringens

Keine Frage: Der Lindenplatz und die markanten und denkmalgeschützten Häuser gelten als das Zentrum des alten Oberlauchringens. Deshalb gilt nicht zuletzt das Interesse der Bewohner der Neugestaltung dieses Teils der Ortsmitte. Die spannende Aufgabe heißt: Die neuen Nutzungskonzepte harmonisch in die bestehende Bausubstanz zu integrieren. Die Visualisierung des Planungsbüros Sutter (Freiburg) zeigt, wie alles aussehen kann.

So sieht es auf dem Lindenplatz mit den beiden denkmalgeschützten Gebäuden, für die schon konkrete Entwürfe bestehen, heute aus.
So sieht es auf dem Lindenplatz mit den beiden denkmalgeschützten Gebäuden, für die schon konkrete Entwürfe bestehen, heute aus. | Bild: Manfred Dinort

Von der Mediathek bis zum Bürgersaal

Das Gebäude in der Wettenstraße soll zu einer Art Gemeindehaus werden mit Raum für den Verkauf von heimischen Produkten, eine Mediathek, einer Kinder- und Jugendbibliothek, Räumen für Kindergarten und Schule und einem Bürgersaal. Im „Leutehaus“ an der Kirchstraße könnten eine Facharztpraxis und Wohnungen unterkommen.

Ein Ensemble mit besonderem Charme

„Das gesamte Ensemble hat einen besonderen Charme. Viel Substanz bleibt erhalten“, schwingt bei Schäuble die Vorfreude mit. Das i-Tüpfelchen: Beide Komplexe können an das geplante neue Nahwärmenetz angeschlossen werden. Davon könnten auch private Hausbesitzer profitieren.

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Wichtiger Gedanke: Die Nahversorgung

Ein wichtiger Aspekt bei den Planungen ist, dass die Versorgung in Oberlauchringen weggebrochen ist. Im Ortsteil gibt es keinen Lebensmittelmarkt. Schäuble macht jedoch wenig Hoffnungen, dass ein größeres Einzelhandelsgeschäft ins Dorf umziehen würde. Dazu läuft eine Untersuchung, die in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen präsentiert werden soll. Sie befasst sich damit, das Potenzial zu ermitteln. Ob ein Einzelhändler in Oberlauchringen überleben könnte.

Wenig Hoffnung für großflächigen Laden

Schäubles Einschätzung ist deutlich: „Die großen Vollsortimenter und Discounter sind zu nah dran.“ Zudem brauche so ein Markt Ladenflächen von 600 Quadratmetern und mehr, plus ein ausreichendes Parkplatzangebot. „So ein Markt hätte keine Existenzchancen“, sagt der Rathauschef. Eine Art Genossenschaftsladen hält er ebenfalls für kaum machbar. Ob jemand dauerhaft von morgens bis abends ohne Lohn in den Laden steht, bezweifelt er.

Hausbesitzer sind einbezogen. Sie können für Baumaßnahmen Zuschüsse bekommen. Laut Schäuble liegen schon Anträge vor. Der nächste Schritt ist ein Architekturwettbewerb, und die Bürger werden weiter am Prozess beteiligt.