Welches ist die kleinste, die am südlichsten und am westlichsten gelegene Gemeinde im Land Baden-Württemberg? Wo wohnen die ältesten Baden-Württemberger? Wussten Sie‘s? Das Statistische Landesamt gibt in einer Pressemitteilung zum 70-Jährigen unseres Bundeslandes Antworten. Um es schon mal zu erwähnen: Alle Antworten auf die Eingangsfragen betreffen unsere Hochrheinregion mit den Landkreisen Waldshut und Lörrach.
Grenzach-Wyhlen liegt am südlichsten
Am Ober- und Hochrhein gibt es Superlative: Die kleinste Gemeinde im Ländle ist Böllen im Landkreis Lörrach, statistisch gesehen ist Ibach im Hotzenwald im Landkreis Waldshut die Kommune mit den ältesten Menschen. Efringen-Kirchen im Markgräflerland liegt am westlichsten, Grenzach-Wyhlen am südlichsten Punkt unseres Bundeslandes.
Über die Statistik hinaus, haben wir noch andere Superlative herausgefunden. Der südlichsten Weinberg befindet sich ebenfalls in der Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Der höchste Naturwasserfall stürzt bei Todtnau in die Tiefe.
107 Menschen leben in Böllen
Gerade mal 107 Menschen, so viele wie in einen größeren Wohnblock passen, leben in der kleinsten baden-württembergischen Gemeinde Böllen. Das Dorf liegt in einem Seitental des Flüsschens Wiese, am südlichen Abhang des Belchens. Die Einwohner leben laut Statistischem Landesamt auf einer Fläche von 5,67 Quadratkilometern. Das sind etwa 945 Fußballfelder. Die Bevölkerungsdichte bemisst sich auf 19 Einwohner pro Quadratkilometer. Reich rechnerisch stünden jedem Böllener 5,3 Hektar Land, also eine Fläche so groß wie acht Fußballplätze, zur Verfügung.
Böllen ist eigenständig, aber Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Schönau. Bruno Kiefer regiert als ehrenamtlicher Bürgermeister. Der Gemeinderat besteht aus acht Mitgliedern. Drei Vereine bereichern das Leben im Dorf. Berühmt wurden die Tauziehfreunde als Deutsche Meister und Vize-Weltmeister im Tauziehen.
Edler Tropfen vom südlichsten Weinberg
Die westlichste Grenze verläuft bei Efringen-Kirchen. Am südlichsten ist Grenzach-Wyhlen gelegen. Womit belegt ist, dass der der edle Tropfen aus Grenzach-Wyhlen aus den Reben des südlichsten Weinbergs nicht nur von Baden-Württemberg sondern von ganz Deutschland gepresst wird.

In Ibach wohnen die Ältesten
Die ältesten Menschen leben in der 360-Einwohner-Gemeinde Ibach im Schwarzwald. Zumindest was das Durchschnittsalter von 53,2 Jahren verrät. Zum Vergleich: Riedhausen im Landkreis Ravensburg kommt als Gemeinde mit der jüngsten Bevölkerung im Ländle auf 38,1 Jahre.
Hoch hinaus auf dem Feldberg
Dass auch die höchste Erhebung ganz in der Nähe liegt, ist bekannt: Der Feldberg misst 1493 Meter. Der niedrigste Punkt ist der Rheinpegel bei Mannheim mit 85 Metern. Er Gipfel liegt zwar im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, doch thront der Feldberg gewissermaßen auch über dem Landkreis Lörrach.
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Die Hälfte der Schweizer Grenze am Hochrhein
Ob der größte Teil der deutsch-schweizerischen Grenze zum Hochrhein gehört, ist nicht gewiss, in der Veröffentlichung des Statistischen Landesamts auch nicht erwähnt. Von beiden Seiten gibt es dazu verschiedene Auffassungen.
Die Schweizer sprechen laut Wikipedia von 347 beziehungsweise 363 Kilometern (mit der Enklave Büsingen), die Deutschen von 316 Kilometern Grenze. Das hänge mit dem ungeklärten Grenzverlauf im Obersee, als Teil des Bodensees zusammen. Bei Betrachtung der Landkarte scheint etwas mehr als die Hälfte der Grenze zum Hochrhein zu zählen.
Und noch etwas, das die Statistik nicht verrät: Der höchste Naturwasserfall in Baden-Württemberg stürzt bei Todtnau im Landkreis Lörrach 97 Meter in die Tiefe.
