Der Landkreis Lörrach hat am Donnerstag, 22. Oktober, mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 54,6 den kritischen Grenzwert von 50 deutlich überschritten. Ein rasanter Anstieg, denn erst am Dienstag, 20. Oktober, war der erste Grenzwert der 7-Tages-Inzidenz überschritten worden. Entsprechend den Vorgaben des Sozialministeriums werden nun die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verschärft, wie das Landratsamt in einer Mitteilung informiert.

Sperrstunde und Ausweitung der Maskenpflicht

Das Landratsamt Lörrach wird eine landkreisweite Sperrstunde ab 23 Uhr für die Gastronomie verfügen. Darüber hinaus wird ein Alkoholverbot bei Sportveranstaltungen, sowie eine allgemeine Maskenpflicht auch auf Märkten, Messen und bei Ausstellungen eingeführt. Das bedeutet eine weitere Verschärfung der erst am vergangenen Wochenende erlassenen neuen Corona-Verordnung des Landes. Die Corona-Allgemeinverfügung des Landkreises gilt ab Samstag, 24. Oktober, bis Montag, 30. November 2020. Wer sich nicht daran hält muss mit einem Bußgeld von 100 Euro im Fall der Maskenpflicht rechnen. Im Falle der Missachtung der Sperrstunde und des Alkoholverbots wird in der Verfügung „die Anwendung von unmittelbarem Zwang angedroht“.

Unterstützung durch die Bundeswehr

Für die notwendige Kontaktnachverfolgung seien laut Information des Landratsamts mittlerweile nicht nur zahlreiche Mitarbeitende des Landratsamts aus anderen Bereichen dem Gesundheitsamt zugeteilt, sondern zwischenzeitlich ebenfalls die Hilfe der Bundeswehr angefordert worden. So sollen ab kommender Woche insgesamt zwei Dreier-Teams der Deutsch-Französischen Brigade die Arbeit des Gesundheitsamts in der Kontaktnachverfolgung unterstützen.

„Das Gesundheitsamt arbeitet unter Hochdruck und kommt mittlerweile an die Grenzen des Leistbaren. Ich bin daher sehr froh über die Unterstützung der Bundeswehr“, wird Landrätin Marion Dammann dazu in der Mitteilung des Landkreises zitiert.

Dringender Appell der Landrätin

Marion Dammann wendet sich angesichts der aktuellen Infektions-Lage direkt an die Bevölkerung: „Wenn wir jedoch verhindern wollen, dass die Zahlen weiterhin auch bei uns im Landkreis so rasant steigen, ist nun jeder Einzelne gefordert. Ich kann nur eindringlich darum bitten: Halten Sie sich an die Abstands- und Hygieneregeln, tragen Sie wenn möglich in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz.“

Die Landrätin gibt zu bedenken: „Noch sind die Zahlen der im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten moderat. Aber auch das kann sich wieder schnell ändern. Es kommt nun auf die Solidarität von uns allen an, wenn wir die Situation im Griff behalten wollen, ohne das öffentliche Leben noch stärker einzuschränken.“

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