Seit mehr als einem Jahr steht die Vereinsarbeit der Mitglieder im Blasmusikverband Hochrhein quasi still. Diese Stille ist für die Bevölkerung und die Mitglieder in den Vereinen schmerzlich präsent. Eher unbemerkt läuft aber vielerorts der Unterricht der Nachwuchsmusiker weiter. Die meiste Zeit auch in Online-Formaten. Dabei legen viele Vereine, aber auch die beiden Musikschulen im Kreis, großes und kreatives Engagement an den Tag, wie der Blasmusikverband in einer Pressemitteilung schreibt.
Auch der Blasmusikverband sei bereits im vergangenen Jahr vor die Herausforderung gestellt worden, die Kurse zu den Jungmusiker-Leistungsabzeichen kurzfristig und entsprechend anzupassen. So seien im Sommer und im Herbst Hybrid-Kurse mit Online- und Präsenzteilen angeboten und die Prüfungen mit konformen Hygienekonzepten in Präsenz abgenommen worden.
Die Tradition der Kurse in Steinabad sei damit nach Jahrzehnten unterbrochen worden, heißt es in der Mitteilung des Verbandes weiter. So sei es auch dieses Jahr geblieben. Dazu sei im Osterkurs 2021 noch erschwerend hinzugekommen, dass keinerlei Präsenz-Unterricht möglich war. Trotzdem hätten sich 56 Jugendliche der Herausforderung gestellt, das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze und Silber abzulegen. „Und das in einem Kurs, der samt der Prüfungen komplett digital abgehalten wurde“, heißt es weiter. Ein Novum in der 101-jährigen Geschichte des Blasmusikverbands Hochrhein. Auch landesweit war der hiesige Verband einer der wenigen Verbände, die ein solches Angebot bieten konnten, berichtet der Verband.
Der Ablauf
An zwei Wochentagen erhielten die Prüflinge digitalen Einzelunterricht auf ihren Instrumenten und bereiten sich intensiv auf die praktische Prüfung vor. In drei Online-Theoriekursen haben sie ihre musiktheoretischen Kenntnisse vertieft. An einem Tag haben die Teilnehmer ihr Können in den Bereichen allgemeine Musiklehre, Rhythmik und Gehörbildung unter Beweis gestellt. Die Prüfung auf dem Instrument erfolgte einen Tag später. Die Prüfungsergebnisse und die Glückwünsche durften die Jungmusiker am Samstag im digitalen Raum entgegen nehmen. Die feierliche Übergabe der Urkunden und Nadeln musste entfallen, sie wurden per Post versendet. Der Verband schreibt: „Viele Vereine haben aber die erfolgreichen Jungmusiker auf ihren Social-Media-Kanälen gebührend gefeiert.“
Die erfolgreichen Jungmusiker
Die Planung und Organisation für die Kurs-Wochen lag in den Händen der Jugendleitung des Blasmusikverbands Hochrhein. Bei der Umsetzung seien die Verbandsjugendleiterin Marina Reichmann, ihre Stellvertreterin Doris Baumann und die Beauftragte für das Jungmusiker-Leistungsabzeichen, Steffi Klomki, durch ein kompetentes Team von Musikschullehrkräften unterstützt worden, so der Verband.
Ein großer Dank gelte der Jugendmusikschule Bad Säckingen (neuer Name: Musäk) und der Musikschule Südschwarzwald für die stetige Unterstützung. Für die weiteren Prüfungswochen 2021 soll die Form der Veranstaltung erst im Laufe des aktuellen Jahres entschieden werden. Die Verbandsjugendleitung des Blasmusikverbands Hochrhein hofft, dass es bald wieder möglich sein wird, den Jugendlichen eine Lehrgangswoche mit täglichem Instrumental- und Theorieunterricht, abwechslungsreichen Freizeitangeboten und gemeinsamem Musizieren bieten zu können. Sollte dies nicht möglich sein, werde es aber auch im Sommer und Herbst auf jeden Fall wieder eine andere Möglichkeit geben, die Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze und Silber zu erwerben, heißt es in der Pressemitteilung des Blasmusikverbandes abschließend.