Es sind Zahlen, die nachdenklich stimmen: Das Landesgesundheitsamt (LGA) hat am gestrigen Donnerstagabend für den Landkreis Waldshut 26 Neuinfektionen innerhalb eines einzigen Tages gemeldet. Damit steigt die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis auf 50,2 – dies ist der höchste Wert seit dem 24. Mai und er ist gleichzeitig etwa drei Mal so hoch wie vor einer Woche.
Das Landratsamt Waldshut hatte am Donnerstagnachmittag noch deutlich niedrige Zahlen genannt. Wie ein Behördensprecher nun sagte, gab es bei der Aktualisierung der Fallzahlen einen Fehler. „Wir hatten in unserer Meldung von 98 derzeit aktiven Fällen gesprochen. Allerdings sind im Landkreis aktuell 137 Personen mit Covid-19 infiziert“, so der Sprecher. „Den Fehler bitten wir zu entschuldigen.“ Die vom Landratsamt errechnete Inzidenz liegt deshalb bei 60,2 und nicht – wie am Donnerstag angegeben – bei 38,0. In den Zahlen des Landratsamts sind allerdings stets auch die positiven Schnelltests inbegriffen. Beim Landesgesundheitsamt zählen hingegen nur positive PCR-Tests, die in Laboren analysiert werden. Deshalb liegt die „offizielle“ Inzidenz des LGA nur bei 50,2.

Die Inzidenz im Landkreis Waldshut liegt damit nun erstmals seit langer Zeit wieder deutlich über dem Landesschnitt. Dieser liegt laut LGA bei 40,4. Im Nachbarkreis Lörrach liegt sie bei 43,3.
Auch wenn die 7-Tage-Inzidenz für die Corona-Verordnungen und die daraus resultierenden Schutzmaßnahmen nicht mehr maßgeblich ist, zeigen die Zahlen, dass die befürchtete „vierte Welle“ nun auch den Hochrhein erreicht hat. Wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilt, gehen die Neuinfektionen auf ein „diffuses Infektionsgeschehen“ zurück, sind also über den gesamten Landkreis verteilt und lassen sich nicht auf wenige Infektionsquellen zurückführen. Der überwiegende Teil der Neuinfizierten ist noch nicht geimpft. Bei der Gruppe der Ungeimpften liegt die errechnete 7-Tage-Inzidenz bei 98,0, unter den Geimpften lediglich bei 9,3.