Ein Patient hat Sonntagnacht, 24. April, laut bisherigem Kenntnisstand einen Brand in seinem Krankenzimmer im Kreiskrankenhaus Lörrach verursacht, wie Kliniksprecherin Silke Maier mitteilt.
Dank der schnellen Reaktion des Zimmernachbarn und des herbeigerufenen Pflegers konnte das Feuer laut Angaben schnell gelöscht und Schlimmeres verhindert werden. Brandmeldetechnik und Abläufe haben funktioniert.
Was die Feuerwehr zum Einsatz sagt
Patient hat wohl mit offenem Feuer hantiert
Wie Kliniksprecherin Silke Maier im Nachgang auf Nachfrage berichtet, habe der Patient wohl trotz strikten Verbots mit offenem Feuer hantiert. Durch eine Ungeschicklichkeit habe er den Brand verursacht. Der Patient habe Brandverletzungen erlitten, er sei in eine Spezialklinik verlegt worden. Weitere Beteiligte seien unverletzt geblieben.
Laut Angaben sind keine größeren Sachschäden entstanden. Es blieb bei beschädigtem beweglichem Krankenhausinventar.
Gefahren durch das Belüftungssystem
Nur dank des schnellen Handels des Zimmernachbarn und Pflegers, ging alles glimpflich ab. Lörrachs Feuerwehrwachen-Leiter Manuel Müller weist aber darauf hin, wie gefährlich ein Brand in einem Krankenhaus werden kann: „Die Zimmer sind verschieden mit Gasen, auch Sauerstoff, belüftet. Die Gase sind überall hochkonzentriert vorhanden.“
Kliniksprecherin Silke Maier präzisiert: „Die grundsätzliche Gefahr eines Zimmerbrands ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der Brandlast, Sauerstoffzufuhr und so weiter.“ In der Klinik werde generell darauf geachtet, dass das Inventar aus schwer entflammbaren Materialien besteht. Ein Rückschlag in die Versorgungssysteme wie in die Sauerstoffzufuhr würden durch technische Einrichtungen unterbunden.
Welche Folgen so ein Brand haben kann, zeigte der Fall im Klinikum Konstanz im November 2018:
Höhere Anforderungen an den Brandschutz
Obwohl Manuel Müller, Leiter der Feuerwache, in diesem Fall in Lörrach von einem Standardeinsatz spricht, dürfe man die Gefahren eines solchen Brands nicht unterschätzen. Deshalb unterliege der Brandschutz in einem Krankenhaus weitaus höheren Anforderungen.
Im Ernstfall würden betroffene und nicht-betroffene Bereiche evakuiert. Laut seinen Angaben sind solche Einsätze der Lörracher Wehr nicht selten. Sechs, sieben Mal pro Jahr würden sie zu einem der drei Krankenhäuser in der Stadt gerufen.
Brandmeldetechnik überwacht die klinischen Räume
Wie funktionieren die Abläufe, wenn‘s brennt? Wie Silke Maier auf Nachfrage schreibt, werden die klinischen Räume flächendeckend mit Brandmeldetechnik überwacht. Wenn sie anschlägt, würden Feuerwehr und interner Krisenstab automatisch umgehend informiert.
„Darauf folgt ein festes Setting“, erklärt Maier. Eine bestimmte Anzahl an Löschzügen und Feuerwehrleuten sowie Einsatzkräfte der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) rücken an. Maier: „Wegen der Nähe des Kreiskrankenhauses Lörrach ist die Feuerwehr in drei bis fünf Minuten vor Ort.“
Einsatzkräfte erkennen, wo genau es brennt
Die Brandmeldetechnik sei so ausgestattet, dass die Einsatzkräfte direkt erkennen würden, wo genau das System ausgelöst worden sei. Sie agierten sofort und selbstständig.
Parallel treffe der technische Rufdienst und der technische Verantwortliche ein um den Einsatz von Seiten der Klinik zu betreuen. Zudem würden alle Mitarbeiter der Kliniken regelmäßig an Brandschutzschulungen teilnehmen.
Erst kürzlich brannte die Hackschnitzelanlage
Erst kürzlich kam es im Lörracher Kreiskrankenhaus zu einem Brand, als die Hackschnitzelanlage Feuer gefangen hatte. Auch damals wurde eine Ausbreitung des Feuers dank schneller Reaktion und einer guten Zusammenarbeit des Klinikpersonals und den Einsatzkräften verhindert.