Die Drogenkriminalität hat im Landkreis Waldshut wieder stark zugenommen. Wie aus der jüngst vom Polizeipräsidium Freiburg veröffentlichten Kriminalstatistik für das Jahr 2021 hervorgeht. Es hat gegenüber dem Jahr davor 156 Fälle mehr gegeben. Das ist eine Zunahme um 28,4 Prozent. Insgesamt gab es 705 Fälle, die mit dem Besitz, Erwerb, Handel oder Schmuggel von und mit Drogen zu tun hatten.

Bild 1: 29 Prozent mehr Drogendelikte
Bild: Jessica Steller

Ein Großteil der Drogendelikte fiel auf den Besitz und Erwerb von Rauschmitteln. Die Fallzahlen stiegen von 417 im Jahr 2020 auf 588 im vergangenen Jahr. Handel und Schmuggel mit und von Drogen war dagegen rückläufig. Waren es 2020 noch 105 Straftaten in Zusammenhang mit Rauschgifthandel und -schmuggel gewesen, waren es 2021 noch 94 Fälle. Ein kleiner Lichtblick.

Hohlkriminalität bleibt ein Schwerpunkt

„Das Polizeipräsidium Freiburg setzt alles daran, das Dunkelfeld bei der Rauschgiftkriminalität aufzuhellen“, schreibt Waldshut-Tiengens Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage des SÜDKURIER. Dies führe natürlich zu einer Steigerung der Fallzahlen. Die Rauschgiftkriminalität werde deshalb als sogenannte Hohlkriminalität bezeichnet. Dies sei und bleibe ein Schwerpunkt. Auch Zoll und Bundespolizei stellen im grenznahen Landkreis Waldshut Drogen sicher. Was die Fallzahlen zusätzlich nach oben drücken.

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Kauf und Konsum von Cannabis macht Großteil aus

Laut Albickers Angaben macht der Besitz und Erwerb von Cannabis einen Löwenanteil der angezeigten Delikte aus. Was die Statistik des Polizeipräsidiums Freiburg untermauert. 427 Fälle gab es im vergangenen Jahr in Zusammenhang mit dem Besitz und Erwerb von Cannabis. Nur 55 entfielen auf den Handel und Schmuggel dieses Rauschmittels.

2021 wurden 185 Kilo Rauschgift beschlagnahmt

Die Rauschgiftkriminalität nahm zu, gleichzeitig blieb die Aufklärungsquote auch 2021 unverändert hoch. Die Polizei konnte 91,8 Prozent der Drogenfälle aufklären. Die Quote liegt laut Statistik seit zehn Jahren konstant über 90 Prozent. Der Spitzenwert hatte 2017 bei 96,3 Prozent gelegen. Laut Albicker beschlagnahmte die Polizei im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg im vergangenen Jahr 185 Kilogramm Rauschgift. Die Polizei gehe auch entschlossen gegen den öffentlichen Drogenkonsum vor.

Lockdown und Grenzschließungen während der Corona-Pandemie hatten offensichtlich keinen Einfluss auf die Drogengeschäfte. Albicker: „Derart weiträumige Grenzschließungen wie 2020 gab es 2021 nicht. Nur örtlich begrenzte.“ Neben dem klassischen Landweg seien auch andere Wege möglich, um an Rauschgift zu kommen. Zum Beispiel per Postsendungen.

Zahlen im Vergleich:

Die Zahl der Tatverdächtigen nahm parallel zu den Fallzahlen zu. 598 Tatverdächtige waren 2021 den 705 Straftaten im Rauschgiftbereich zuzuordnen. Gegenüber 2020 ist das eine Zunahme von 133 (28,6 Prozent).

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