Ralf Göhrig

Trotz Pandemie wurde in Lottstetten auch im Jahr 2022 Vollgas gegeben. Verwaltung und Gemeinderat planten, investierten und realisierten diverse Projekte, die die Gemeinde fit für die Zukunft machen sollen.

Im vergangenen Jahr war es der zweite Bauabschnitt der Dietenbergstraße – der zentralen Erschließungsstraße für den nordwestlichen Ortsteil –, die ausreichend dimensionierte Ver- und Entsorgungsleitungen erhielt.

Außerdem konnte nach einigen wetterbedingten Hindernissen das Regenrückhaltebecken im Bereich des Bahnhofs fertiggestellt werden. Mehr als zwei Millionen Euro investierte die Gemeinde in das Bauvorhaben, das demnächst, nach mehr als zwei Jahren, abgeschlossen werden wird.

Seit zwei Jahren Großbaustelle: die Dietenbergstraße.
Seit zwei Jahren Großbaustelle: die Dietenbergstraße. | Bild: Ralf Göhrig

Noch viel mehr Geld muss die Gemeinde in die Hand nehmen, um das zentrale Herzensprojekt voranzubringen. Der Gemeinderat hat vor einigen Jahren bereits das Problem der Wohnungsnot erkannt und festgestellt, dass der freie Markt dies nicht lösen kann.

Wohl werden an vielen Orten Wohnungen gebaut, diese kann sich aber die Durchschnittsfamilie nicht leisten. Dabei ist die Entwicklung zu erkennen, dass Menschen von der Schweiz nach Deutschland ziehen, da hier einerseits die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger sind als jenseits des Rheins.

Zwischen Gärtnereistraße und Sägereistraße plant die Gemeinde Lottstetten 38 Mietwohnungen zu bauen, um preisgünstigen Wohnraum zu schaffen.
Zwischen Gärtnereistraße und Sägereistraße plant die Gemeinde Lottstetten 38 Mietwohnungen zu bauen, um preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. | Bild: Ralf Göhrig

Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland Kinderkrippen, die es ermöglichen, dass Eltern einer beruflichen Tätigkeit nachgehen können, ohne ein Vermögen für die Betreuung der Kinder ausgeben müssen. Um die Wohnungsnot zu lösen, beschloss die Gemeinde im vergangenen Jahr, 38 Mietwohnungen zu bauen. Mit einer weitsichtigen Strategie hatte man vor Jahren bereits begonnen, die notwendigen Grundstücke käuflich zu erwerben.

Im vergangenen Jahr hat sich die Gemeinde Lottstetten auch auf das Gebiet östlich der Bundesstraße 27 ausgedehnt. Mit dem Spatenstich für das Gewerbegebiet ‚Hinter der Kapelle‘ erfolgte ein großer Schritt. Das rund vier Hektar große Gebiet soll Platz für den Einzelhandel aber auch das Gewerbe schaffen. Dabei werden mehr als 100 Arbeitsplätze entstehen. Erschlossen wird das Gebiet über einen großen Kreisverkehr, der ebenfalls neu gebaut wird.

Spatenstich für das Gewerbegebiet „Hinter der Kapelle“.
Spatenstich für das Gewerbegebiet „Hinter der Kapelle“. | Bild: Ralf Göhrig

Um diese ganzen Baumaßnahmen zu ermöglichen, brauchte die Gemeinde nicht nur Fachkompetenz und Geld, sondern auch entsprechende ökologische Ausgleichsmaßnahmen. Hierbei spielte im vergangenen Jahr der Gemeindewald ein große Rolle. Durch den Umbau einer großen Waldfläche in der Schalmenhalde von standörtlich ungeeigneter Fichte in einen standortsgerechten Eichen- und Ulmenwald konnte die Gemeinde ausreichend Ökopunkte generieren, die für die Baumaßnahmen ausreichend waren.

Umbau im Gemeindewald: Anstatt Fichten wurden Eichen und Ulmen in der Schalmenhalde gepflanzt.
Umbau im Gemeindewald: Anstatt Fichten wurden Eichen und Ulmen in der Schalmenhalde gepflanzt. | Bild: Ralf Göhrig