Elf Millionen Euro wird die Gemeinde Lottstetten investieren und insgesamt 38 Wohnungen im Bereich Hanfbündtenstraße, Sägereistraße und Gärtnereistraße realisieren. Bürgermeister Andreas Morasch sprach von einem mutigen Schritt, der für bezahlbare Wohnungen für normale Familien sorgt, was für einen anerkennenden Applaus aus dem Gemeinderat sorgte.
Auf einem gemeindeeigenen Grundstück wird die Kommune in den Geschosswohnungsbau einsteigen und somit zum wichtigen Faktor. „Das Gewerbe beklagt zu Recht, dass keine Mitarbeiter gefunden werden können, da es keine bezahlbaren Wohnungen in der Region gibt“, erklärte der Bürgermeister.
Tatsächlich investieren private Wohnungsbauer vor allem in Luxuswohnungen, die zum großen Teil von reichen Schweizern genutzt werden, um hier ihren Lebensabend zu verbringen – nicht unbedingt das, was eine Gemeinde braucht, um sich entwickeln zu können. „Da die Privatwirtschaft offenbar nicht in der Lage oder nicht Willens ist, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, werden wir das jetzt tun“, gab der Bürgermeister zu wissen.
Architekt Peter Schanz stellte das Projekt vor. Das gesamte Areal wird demnach unterkellert und mit Tiefgaragenstellplätzen versehen. Drei Gebäudekomplexe mit drei bis vier Stockwerken bieten individuelle Wohnungen mit zwei bis sechs Zimmern, so dass auch Familien mit mehreren Kindern ausreichend Platz finden. „Die Wohnungen im oberen Bereich erstrecken sich über zwei Stockwerke und sind mit einem Einfamilienhaus vergleichbar“, so Schanz. Außerdem sei es wichtig, dass alle Wohnungen schwellenfrei sind, einige sogar komplett barrierefrei. „Es ergibt aber wenig Sinn, alle Wohnungen entsprechend zu planen, da dies große Einschränkungen bedeutet, vor allem für Familien mit Kindern“, sagte Schanz weiter. Allerdings ist es möglich alle Wohnungen barrierefrei umzurüsten. Das Gebäude erhält eine PV-Anlage, die nicht nur für Strom sorgt, sondern auch die Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Energie. Für die kalte Jahreszeit ist eine Holzpelletheizung vorgesehen.
Entgegen der Gerüchte, die im Umlauf sind, handele es sich nicht um Eigentumswohnungen, sondern um Mietwohnungen, die zu einem moderaten Preis vermietet werden, stellte Morasch klar.