Schon im vergangenen Jahr standen die ersten Pläne für die Sanierung der grenzüberschreitenden Fridolinsbrücke zwischen Bad Säckingen und der Aargauer Gemeinde Stein. Nun gibt es auch ein konkretes Datum, wann mit den Bauarbeiten begonnen werden soll: am 27. Juni. Der SÜDKURIER hat die wichtigsten Fragen für die Sanierung zusammengefasst:

1. Wie viel kostet die Sanierung?

Die Kosten für die Sanierung betragen insgesamt 10,86 Millionen Franken. Darin eingerechnet sind auch die Kosten für die Personenunterführung auf der Schweizer Rheinseite. Für die Sanierung der Rheinbrücke beteiligen sich der Kanton Aargau und das Land Baden-Württemberg zu jeweils 50 Prozent an den Kosten, also ungefähr 4,7 Millionen Franken. An den Kosten der Unterführung beteiligt sich die Gemeinde Steinen mit 35 Prozent (519.000). Damit entfallen auf den Kanton 5,62 Millionen Franken.

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2. Wie und was wird umgebaut?

Hauptgrund für die Bauarbeiten auf der Brücke ist deren Instandhaltung. Schadhafte Bauteile wie der Belag oder Abdichtungen sollen deshalb ersetz werden. Außerdem soll die Gelegenheit genutzt werden, um auch die Gehwege auf beiden Seiten zu verbreitern.

Künftig sollen auf der Fridolinsbrücke beiseitig je fast drei Meter breite Streifen für Fußgänger und Radfahrer verlaufen. Die Fahrbahn ...
Künftig sollen auf der Fridolinsbrücke beiseitig je fast drei Meter breite Streifen für Fußgänger und Radfahrer verlaufen. Die Fahrbahn wird dafür verkleinert. | Bild: Mario Wössner

Der Umbau selbst erfolgt in drei Phasen: zuerst wird die nördliche Seite, anschließend die südliche Seite und zuletzt der mittlere Bereich saniert. Während in der ersten Phase die Gehwege normal begehbar bleiben, wird für die Phasen 2 und 3 eine Hilfsbrücke für Fußgänger eingerichtet.

3. Welchen Einschränkungen gibt es während der Sanierung?

Auch ohne die Sanierung kommt es besonders zur Feierabendzeit regelmäßig zu langen Staus. „Die Stausituation ist bekannt“, erklärt Erhard Wyss, verantwortlicher Projektleiter für den Umbau der Brücke. Dies liege vor allem an dem Zollübergang und am Knotenpunkt auf der Steiner Seite.

Erhard Wyss, verantwortlicher Projektleiter beim Kanton Aargau für den Ausbau der Fridolinsbrücke.
Erhard Wyss, verantwortlicher Projektleiter beim Kanton Aargau für den Ausbau der Fridolinsbrücke. | Bild: Erhard Wyss

„Für die Bauarbeiten wird die Fahrgeschwindigkeit auf der Brücke auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert“, so Wyss. Die Kapazität des Knotens werde damit nicht reduziert. Lediglich die Außerbetriebnahme der Ampelanlage an der Kreuzung könnte für minimale Einschränkungen sorgen. Sie wird durch Baustellenampeln und einen Verkehrsdienst ersetzt.

Nur gegen Ende der Sanierung könnte es zu größeren Einschränkungen kommen. So erklärt der Projektleiter: „Im Zusammenhang mit den Abschlussarbeiten wird der Deckbelag auf der Brücke eingebaut, hierfür ist im Rahmen von Nachteinsätzen am Wochenende ein Einspurverkehr vorgesehen.“ Für Fußgänger gebe es aber keine Einschränkungen.

Wie wichtig der Verkehrsknotenpunkt ist, zeigen die Zahlen, die Wyss vorlegt: Im Jahr 2019 haben täglich über 15.000 Fahrzeuge die Brücke überquert. 1,5 Prozent davon waren Lastwagen. Bisher sei die Anzahl der Fußgänger und Radfahrer aber noch gering gewesen. Dies könnte sich mit dem Umbau der Brücke aber ändern.

Neben der Brücke wird auch die Unterführung auf Schweizer Seit umgebaut
Neben der Brücke wird auch die Unterführung auf Schweizer Seit umgebaut | Bild: Esteban Waid

4. Was wird sich nach dem Umbau ändern?

Die größte Änderung auf der Brücke selbst werden die Fußgängerwege sein. So werden diese um rund 75 Zentimeter auf fast 2,95 Meter verbreitert sagt Wyss und ergänzt: „Sie können somit zukünftig von Fahrrädern wie auch Fußgängern und Fußgängerinnen sicher genutzt werden.“ Die aktuell breite Fahrbahn wird damit etwas schmaler sein.

Weil der Fahrradverkehr von der alten Holzbrücke auf die Fridolinsbrücke gelenkt werden soll, brauche es auch moderate Anpassungen am Knoten Schaffhauerstrasse/Fidolinsbrücke. Vor allem die Linienführung soll hier verändert werden, sodass die Radstreifen rot eingefärbt und auf die aktuellen Vorgaben verbreitert werden. Auch die Ampelanlage soll in diesem Zuge erneuert werden.

5. Wie sieht der Zeitplan aus?

Beginn der Bauarbeiten ist der 27. Juni 2022. Ein Ende der Sanierung ist im Herbst 2023 geplant. Da viele Arbeiten wetterabhängig seien, könne es aber sein, dass gewisse Arbeiten im Winter eingeschränkt oder ganz unterbrochen werden müssen.

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