Wo soll es hängen, das monumentale Übersichtsbild, das Jakob Bosch der Stadt Bad Säckingen geschenkt hat? Zwischen den Zwiebeltürmen des Fridolinsmünsters sicher nicht, das war nur ein launiges Bonmot, das bei der Übergabe des Geschenks am Freitagnachmittag im Schlosspark die Runde machte. Aber vielleicht könnte man sich einen attraktiven Platz in der Fußgängerzone denken.
Vorläufig bleibt die große Panoramaansicht in der Konzertmuschel des Parks – so lange diese nicht als Bühne für Promenadenkonzerte gebraucht wird. „Das Panoramabild passt gut hier rein, wir lassen es erst mal da hängen“, sagte Stefanie Brand, Verwalterin des Hochrheinmuseums Schloss Schönau und stellvertretende Vorsitzende im Kunstverein Hochrhein. Sie bedankte sich als Vertreterin der Stadt mit diesen Worten für die großzügige Geste.
Der Kunstverein war maßgeblich an der am Freitag abgebauten Freiluftausstellung „Fotos im Park“ von drei Fotografen beteiligt. Kunstvereinsvorsitzender Frank van Veen, der sich an diesem regnerisch-kühlen Nachmittag zusammen mit Bosch, Brand und Clemens Friedrich von der Firma Ultradex, dem Sponsor der Drucke, unter dem Segel vor der Konzertmuschel einfand, meinte, es sei selten in so kurzer Zeit eine solche Aktion auf die Beine gestellt worden.
Van Veen berichtete, dass die zweieinhalbmonatige Ausstellung im Freien ein großer Erfolg gewesen sei, stark frequentiert von Besuchern, und dass es viel Feedback in E-Mails und Anrufen gegeben habe. Er sei auch öfter hingegangen und habe gesehen, dass immer Leute unterwegs waren und vor den Staffeleien mit den Fotos standen. Die Parkbesucher hätten es „mit großer Dankbarkeit aufgenommen, dass Kultur wieder einen Stellenwert erhalten hat in der Stadt in dieser nicht leichten Zeit“.
Clemens Friedrich fand, dass die Ausstellung schön in die Umgebung eingegliedert war, und informierte darüber, dass über 450 Flyer weggegangen seien. Zwar wisse man nicht, wie viele Leute sich die Schau angesehen haben, aber van Veen schätzt, dass es wohl mehr als 1000 waren. Die Waldfotos kamen so gut an, dass die Firma Ultradex Motive auf Glas nachgedruckt hat. Ein Kunde möchte sogar die Waldmotive bei der Renovierung seines Bades als Design nutzen, darüber freute sich Friedrich.
Zur Ausstellungseröffnung war das große Panoramabild noch nicht fertig, es wurde zehn Tage später aufgehängt. Es entstand nicht in einer Aufnahme, sondern durch eine Aneinanderreihung von 76 Fotos, die Jakob Bosch zusammen montiert hat. Für die Aufnahmen musste er die Kamera auf ein spezielles Stativ stellen und ein riesiges 1000-Millimeter-Teleobjektiv benutzen.
Die Details
Deutlich erkennbar ist das Stadtgebiet mit Häusern, Straßen, Plätzen, dem Münster, dem Rhein, der Brücke und dem Kraftwerk. Man muss näher an das Großformat herangehen, um all die Details wahrzunehmen. Für die angedachte Platzierung im Stadtzentrum ist dem Fotografen bewusst, dass das Bild viel Platz und eine große Fläche benötigt. Der Erfolg der Fotoschau hat die Initiatoren und den Kunstverein ermuntert, wieder eine Freilichtausstellung im Park der Villa Berberich zu machen, wo die Graffiti-Wand steht.