Das Trompeterschloss zeigt ein neues Gesicht. Und das in doppelter Hinsicht. Bereits seit Oktober des vergangenen Jahres hat Stefanie Brand neu die Fäden in der Hand. Sie ist die Nachfolgerin von Schlossverwalter Rolf Deklerski. Doch sind die Aufgaben der 36-Jährigen, die Kunst- und Bildgeschichte studiert hat, ausgeweitet worden. Denn sie ist nicht allein nur für die Verwaltung zuständig, sondern bringt ihr Fachwissen für Kunst und Geschichte mit ein.

Neue Konzeption

Gemeinsam mit dem Tourismus- und Kulturamt arbeitet sie jetzt an einer neuen Konzeption und Umgestaltung des Schloss Schönau, in dem das Hochrheinmuseum mit den Bereichen Ur- und Frühgeschichte, Trompetenmuseum, Scheffelräumen sowie Stadtgeschichte, untergebracht sind. „Unser Ziel ist es, dass wir uns den Besuchern öffnen und das Schloss mehr in den Mittelpunkt rücken“, erklärt Thomas Ays, der Leiter des Tourismus- und Kulturamtes. „Denn das Schloss ist viel mehr als nur das Trompetenmuseum, hier steckt jede Menge Potential“. Und darum soll nicht nur das Interesse bei den Feriengästen, sondern auch bei der Bevölkerung von Bad Säckingen geweckt werden. „Die Leute sollen wieder einen Blick dafür bekommen, was wir alles Tolles hier haben“.

Seit Oktober ist Stefanie Brand das neue Gesicht im Trompeterschloss. Sie ist die Nachfolgerin als Schlossverwalterin für Rolf ...
Seit Oktober ist Stefanie Brand das neue Gesicht im Trompeterschloss. Sie ist die Nachfolgerin als Schlossverwalterin für Rolf Deklerski. Bild: Tourismus- und Kulturamt | Bild: Susanne Eschbach

Beherzt ist die neue Schlossverwalterin bei der Sache. Momentan ist sie damit beschäftigt, alles im Schloss zu inventarisieren und zu dokumentieren. Denn im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte, hat sich einiges angesammelt und ist irgendwie und irgendwo innerhalb des Schlosses verstaut worden. Gastgeschenke zum Beispiel, von den vielen Besuchen der Partnerstädte. Aber auch jede Menge Bilder, Drucke oder Zeichnungen, die alle Bad Säckinger Motive zeigen.

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„Wir haben gestaunt, was dabei alles hervorkam“, erklärt Ays. Und damit war auch die Idee geboren, neben den bestehenden Ausstellungen im Schloss, künftig auch regelmäßige Wechselausstellungen zu zeigen. Die erste Ausstellung mit den Bad Säckinger Motiven, wird bereits am Samstag, 1. Mai, eröffnet. „Dazu werden wir auch ein Begleitprogramm erarbeiten, das Lesungen, Musik oder Vorträge beinhaltet“, erklärt Ays. Es muss aber gerade auch vieles im Schloss um-, auf- oder ausgeräumt werden. „Sachen, die nichts direkt mit dem Schloss oder den Museen zu tun haben, werden aussortiert“, erklärt die neue Verwalterin.

Schon immer hat sich Stefanie Brand, die ursprünglich aus Murg-Hänner stammt, für Kunst und Geschichte interessiert. Bevor die heute 36-Jährige nach Bad Säckingen kam, arbeitete sie zunächst als Hochbauzeichnerin und Projektleiterin in Basel. Dann entschied sie sich für einen zweiten Bildungsweg und begann ein Studium zur Erziehungswissenschaft, Kunst- und Bildgeschichte, auf das sie dann auch ihren Fokus legte, in Berlin. Mit entsprechender Begeisterung ist sie jetzt im Schloss Schönau bei der Sache. „Das Feuer muss da sein“, sagt sie. Und bringt sich mit vielen eigenen Ideen in ihre Arbeit ein.

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Dazu gehört auch, das Schloss für die Kinder erlebbar zu machen. Stefanie Brand hat dafür bereits Kontakte zu den Schulen geknüpft. „Es bietet sich hier so viel Potential, die Schulen einzubinden“, ist die neue Schlossverwalterin überzeugt. Vor allem das Thema „Stadtgeschichte“ soll für die Schüler vertieft und Bezüge zur Heimat hergestellt werden. „Die Kinder sollen merken, dass Kultur nicht abgehoben sein muss“. Eine erste Aktion mit den Grundschulen ist ein Aufruf, Bilder oder Zeichnungen mit Bad Säckinger Motiven herzustellen. „Diese Arbeiten werden unserer ersten Wechselausstellung beigefügt und die Kinder können ihre Werke gemeinsam mit den Eltern bewundern“, freut sich Stefanie Brand auf die Ergebnisse.

Und für Erwachsene werden künftig jeden Donnerstag öffentliche Führungen gemeinsam mit der neuen Schlossverwalterin selbst oder mit Melanie Bächle als Trompeter von Bad Säckingen, durch das Schloss stattfinden. Die Führungen finden jeweils um 14 Uhr statt und dauern rund 90 Minuten. „Auch wer sich eine persönliche Führung wünscht, kann einen gesonderten Termin buchen.

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Der große Schlosssaal soll der Bevölkerung ebenfalls zugänglicher gemacht werden. Geplant sind deshalb kulturelle Veranstaltungen oder der Saal kann für Konferenzen, Empfänge, Vorträge oder Versammlungen gebucht werden. „Man muss am Puls der Zeit sein, ohne das ein Ort seine Identität verlieren muss“, sagt der Leiter des Tourismus- und Kulturamtes. Und darum soll die Kultur durch die Einbindung anderer Örtlichkeiten wie die Villa Berberich oder das Haus Fischerzunft, aber auch durch die Bildung von Kooperationen wie zum Beispiel die Scheffelfreunde, näher an die Menschen gebracht werden. Erst kürzlich haben die Scheffelfreunde die Scheffelräume im Schloss um zwei besondere Exponate aus dem Besitz von Joseph Victor von Scheffel, bereichert. Finden Veranstaltungen im Schlosspark statt, wird auch das Schloss zu freiem Eintritt für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Ansonsten ist das Schloss in den Monaten April bis Oktober jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Von November bis März, jeweils am Donnerstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.