Der Winter ist vorbei und der Biber namens „Benni“ lässt es nun weniger krachen. Das Wasser plätschert über die von Bennis gebauten Staudämmen die Murg hinunter. Auch am Hochrhein erwacht das Trompeterschiff aus dem Winterschlaf, gegenüber der Fridolinsinsel, wo sich viele der Nagetiere heimisch fühlen. Bereits im Januar wurde über einen Biber, der sich in Hogschür niedergelassen hatte, berichtet. Erst kürzlich entstand dort nach dem langanhaltendem Starkregen und der Schneeschmelze eine üppige Seenlandschaft.
Am Hochrhein dagegen war der Schnee längst verschwunden und sieben Schüler der Hans-Thoma-Schule aus Bad Säckingen waren bei sonnigem Frühlingswetter, zusammen mit Bettina Sättele, Bibermanagerin vom Regierungsbezirk Freiburg, unterwegs im Amtenhausertal im Landkreis Tuttlingen. Unter dem Projektthema „Wir bauen eine Biberburg“ sammelten die Schüler von Bibern gefälltes Gehölz, um eine Biberburg nachzubauen. Die Wichtigkeit bestand darin, unterschiedliche Aststärken zu finden.
Heinrich Jägle, Unternehmer im Regierungsbezirk Freiburg, unterstützte diese Aktion auch. Seine Aufgabe war es, die vom Biber gefällten Baumstämme mit der Kettensäge transportfähig zu machen. Auf den Spuren des Bibers führte der Weg nach einer kurzen Vesperpause weiter ins Bachzimmerertal. Auch dort haben sich Biber niedergelassen.

Manchmal kommt es vor, dass Grundstückseigentümer eigenmächtig Biberdämme ausräumen, so auch an diesem Ort. Nicht erfreut darüber ist Bibermanagerin Bettina Sättele, denn ohne Erlaubnis ihrerseits darf dies nicht getan werden und hat auch Sanktionen zur Folge. „Biber sind lernfähig und bauen dagegen“, wie die Fachfrau für Biberfragen erklärt. Um so mehr man Biberdämme abräumen würde, umso mehr bauen diese Wildtiere solche auf. Die Tiere und die Bauten stehen unter Naturschutz.
Ausstellung bis 30. Juni
Das von dem betroffenen Grundstückseigentümer selbst abgetragene Holz packten die Schüler in einen Transporter, um dann im Wildlife Museum in Obersäckingen eine Biberburg errichten zu können. Vom 30. März bis zum 30. Juni findet dort eine Ausstellung mit dem Thema „Die Rückkehr der Biber in die Kulturlandschaft“ statt.
„Zur Auftaktveranstaltung am Samstag von 14 bis 18 Uhr sind Interessierte herzlich eingeladen“, teilt Günther Nufer, Altbürgermeister und Vorstand der Erwin-Himmelseher-Stiftung, unter der das Wildlife Museum betrieben wird, mit.
Das Museum
- Das Wildlife Naturkundemuseum ist in seiner Art das größte in der Region. Besucher können auf einer Fläche von 1400 Quadratmeter Tiere aus allen Kontinenten bewundern. Das Museum ist eine Augenweide für jeden Naturfreund und Jäger und bietet zudem für Schulklassen auf Nachfrage spezielle Unterrichtsprogramme an.
- Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14 bis 19 Uhr; Samstag und Sonntag 11 bis 19 Uhr; An Feiertagen und während der Schulferien ist das Museum täglich geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Kontakt unter Telefon 07761/938 09 90 und 07761/941 10 oder per E-Mail (info@golfwelt-hochrhein.de).