Noch ist nicht klar, inwieweit das Ökosystem der Wehra durch die Sedimente aus dem Wehrabecken in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Schluchseewerk widerspricht der Darstellung, sie habe die Schäden bereits eingeräumt. Diese Behauptung sei unrichtig und könne aus den Ergebnissen der Gewässerschau keinesfalls abgeleitet werden, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Tatsächlich lägen keine Messwerte vor, die eine entsprechende Schlussfolgerung zulassen würden.

Im Rahmen der Sanierung des Wehra-
beckens war es in den vergangenen Wochen zu einem ungeplanten Sedimentaustrag in den Unterlauf der Wehra gekommen. Tagelang hatte sich das Wehrawasser trübe gefärbt. Der Angelsportverein Wehr (ASV) befürchtet schwere Schäden in der Gewässerökologie und hatte deshalb Vertreter der Stadt, der Genehmigungsbehörden und der Schluchseewerk AG in der vergangenen Woche zu einer Gewässerschau geladen. „Kein einziger Fisch kein Kormoran, keine Wasseramsel und kein Eisvogel“, seien derzeit in und an der Wehra zu beobachten, so der Vorsitzende des ASV Wehr Winfried Eckert. Der Verein fordert deshalb, die Schäden im Gewässer zügig zu untersuchen.

Wie das Schluchseewerk nun mitteilt, werden aktuell potentielle Auswirkungen des Sedimenteintrags in den Unterlauf der Wehra durch die Entleerung des Wehrabeckens von unabhängigen Gutachtern unter Begleitung des Regierungspräsidiums Freiburg und des Landratsamts Waldshut detailliert untersucht. Der Fokus des Monitorings liege dabei hauptsächlich auf der Sohlbeschaffenheit, den Fischen, Kleinstlebewesen (Makrozoobenthos) und den Uferbrütern. „Erst nach Abschluss und Auswertung der Ergebnisse kann entsprechend bilanziert werden“, warnt Schluchseewerk-Pressesprecher Peter Steineck vor voreiligen Schlüssen.

„Dies war auch das Ergebnis der Uferschau, wie alle Beteiligten bestätigen. Noch gibt es keine Erkenntnisse, die das Vorwegnehmen von Schlussfolgerungen zuließen“, erläutert Peter Steinbeck und ergänzt: „Während der gesamten Phase des höheren Sedimenteintrags in die Wehra wurden die wesentlichen Parameter fortlaufend überwacht, die für die Flussfauna wichtig sind. Keiner dieser Werte, wie etwa der Sauerstoffgehalt, befand sich außerhalb kritischer Grenzen.“

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Jeder Schritt im Zusammenhang mit der Beckenentleerung und alle getroffenen Maßnahmen seien mit den Behörden detailliert abgestimmt und von diesen genehmigt worden, betont der Pressesprecher. Gleichzeitig seien alle relevanten Informationen in diesem Zusammenhang der Stadt Wehr und dem Angelsportverein transparent kommuniziert worden. Dies hatten die Vertreter von Angelsportverein und Stadt nach der Gewässerschau auch in einer gemeinsamen Erklärung auch bestätigt.

„Wir haben in Abstimmung mit den Behörden jegliche sinnvolle Möglichkeit ausgeschöpft, hohen Sedimentaustrag zu verhindern bzw. bestmöglich zu verringern. Denn wir sind und bleiben uns der Verantwortung bewusst, die wir gegenüber der Natur und den Wehra-Nutzern haben und werden dieser in jedem Fall gerecht“, wie Nicolaus Römer, technischer Vorstand der Schluchseewerk AG, betont.

Die im Becken durchgeführten Maßnahmen zeigen laut Schluchseewerk AG bereits Wirkung. Die aktuellen Trübungen im Unterlauf stehen primär im Zusammenhang mit der Mobilisierung bereits ausgetragener Sedimente des Hochwassers von letzter Woche. Somit sollte die Wehra in Kürze wieder ohne erkennbare Trübung in Richtung Rhein fließen.

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