Susann Duygu-D'Souza

Es war ein ungewohntes Bild in den Räumen der Sparkasse in der Waldshuter Bismarckstraße, als rund 70 Händler, Gastronomen, Stadträte und Selbständige ohne Maske verteilt an mehreren meterlangen Tischen saßen, um über die Lage in Handel, Gewerbe und Gastronomie in Waldshut nach der langen Corona-Phase zu sprechen.

Denn die Pandemie hat auch in der Waldshuter Innenstadt das Bild verändert und erst langsam nimmt die Kundenfrequenz wieder zu.

Thomas Wartner, Vorsitzender des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises (W+F), während der Hauptversammlung: „Gerade nach den letzten zwei Jahren wollen wir das Treiben in der Stadt gemeinsam wieder mehr aktivieren.“

Rund 70 Mitglieder waren bei der Hauptversammlung des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises dabei. Unter anderem ging es darum, den ...
Rund 70 Mitglieder waren bei der Hauptversammlung des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises dabei. Unter anderem ging es darum, den Handel und die Gastronomie in der Innenstadt weiter zu beleben. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

So soll es funktionieren

Thomas Wartner: „Wir werden Familientage organisieren, die jeweils unter einem bestimmten Motto stehen. Los geht es am Samstag, 7. Mai.

Monatlich soll es dann weitergehen, damit Spannung und hoffentlich wieder mehr Eltern mit ihren Kinder in die Stadt kommen und sie mit Leben füllen.“ Mit ins Boot geholt werden für die Familientage auch hiesige Vereine aus Musik, Sport, Tradition und Rettung.

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Die Mitglieder des W+F wünschen sich laut einer internen Umfrage aber nicht nur mehr mehr Familien, sondern auch Singles und Paare über 30 Jahre.

Gelingen soll das unter anderem mit neuen Märkten wie dem italienischen Markt, der bis Sonntag, 1. Mai, in der Kaiserstraße besucht werden kann. Zum ersten Mal werden auch ein Naturpark-Markt im Mai und ein Hamburger Hafenmarkt im Juli stattfinden.

Beliebte Aktionen bleiben bestehen

Aber auch traditionelle Veranstaltungen wie der französische Markt und eine Musiknacht im Juni, die Kinonächte im Juli, der Chilbi und dem Illuminationssonntag im August, den Töpfermarkt im Oktober und die Lebkuchen-Aktion im November.

„Weil Letztere 2021 aber so gut lief und der Andrang so groß war, dass das Ratsstüble und das Café Albrecht in Waldshut sowie das Oberle in Tiengen mit den Rohlingen der Lebkuchen-Häuser kaum hinterher gekommen sind und diese innerhalb eines Tages vergriffen waren, müssen wir uns da Gedanken machen, um dem Andrang gerecht zu werden“, sagt Wartner.

Fest eingeplant ist auch wieder der traditionelle Weihnachtsmarkt. „Wenn Corona uns nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, wird er dieses Jahr hoffentlich endlich wieder stattfinden mit neuen Ständen und einem neuen Gastro-Konzept“, so der Vorsitzende.

Loch in Vereinskasse

Und gerade der Weihnachtsmarkt war es auch, der ein Loch in die Vereinskasse gerissen hat, informiert Kassierer Heitz Ingo. Denn alles war bereits geplant, die Plakate gedruckt und die Werbung abgeschlossen, als der Markt coronabedingt doch kurzfristig abgesagt werden musste.

„Durch die staatliche Überbrückungshilfe in Höhe von 18.000 Euro konnte das Minus von knapp 17.000 Euro wieder ausgeglichen werden und ein Plus von etwas über 1000 Euro erzielt werden“, erklärt der Kassierer.

Das ist noch in Planung

„Da ist noch was in der Mache“, verrät Thomas Wartner, will aber nicht viel konkreter werden und deutet lediglich an, dass zehn Gewerbevereine zusammen mit der IHK eine Kampagne starten wollen, um die Einkaufsstädte am Hochrhein stark nach außen zu vertreten.

Unterstützung bei der Kampagne gibt es vom Gilberto Cammisa und Oliver Novak, die „viel für die Region ohne Abrechnung getan haben“. Wartner weiter: „Mehr wird im Mai dazu verraten.“

Rückblick

Auch wenn der W+F mit seinen Veranstaltungen 2021 coronabedingt wieder stark eingeschränkt wurde, waren es gerade die Lebkuchen-Aktion Ende 2021 und die „Willkommen-Kampagne“, die Weihnachtsbeleuchtung und die Familiensamstage, die besonders gut bei der Bevölkerung angekommen seien.

Sie hätten „vielen ein Lächelns ins Gesicht gezaubert“, sagt Wartner und: „Mit Einführung des Stammtischs für die Mitglieder wurde zudem der Zusammenhalt untereinander gestärkt.“

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