Karin Wichert

Hinter der BUND-Ortsgruppe Waldshut-Tiengen liegt ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr. Dies wurde an der Hauptversammlung im Kornhaus deutlich. Hans-Jürgen Bannasch (82) aus Eschbach, Biologe, Gymnasiallehrer im Ruhestand und Mitbegründer der Ortsgruppe, berichtete darüber in einer umfangreichen Präsentation. Besonders betonte er „die gute Zusammenarbeit mit Ortsvorstehern für den Flächenerhalt sowie wanderbare Wege für Tiere und Fische, zum Beisiel beim Baumaßnahmen für Bachübergänge.“

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Es gab viele Einsätze für das Obstbaum-Förderprogramm des BUND Landesverbandes, was wiederkehrende Pflege- und Schnittarbeiten für die Mitglieder bedeutete. Die verbandseigenen Flächen, wie die Feuchtwiesen in Höchenschwand und Oberweschnegg und das Biotop im Niederbachtal wurden regelmäßig gemäht und gepflegt. Auch Baumschutzarbeiten zusammen mit dem Forstamt waren und notwendige Einsätze. Für den Schutz der Dompfaffen wurden 56 Nistkästen gebaut. Arbeiten auf den Streuobstwiesen führten den „Apfeltag für Familien“ mit 2000 Liter (2018) und 1000 Litern Saft (2019) zum Erfolg.

Die Klimaauswirkungen auf den Artenschutz standen für Jörg Kasseckert aus Waldshut, Leiter der BUND-Arbeitsgruppe Wasser, an erster Stelle. Er zeigte die dramatischen Auswirkungen durch den Hitzesommer auf die Fischbestände am Hochrhein auf. Er verwies auf drastische Reduktion bei den Aalen und Nasen sowie auf Trockenschäden im Steinatal bei Bach- und Uferrand. Insbesondere war die steigende „Kolmatierung“ der Steina, durch ausbleibendes reinigendes Hochwasser für die Entwicklung von Fischeiern, Flora und Fauna im Wasser lebensbedrohlich und sogar tödlich.

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„Die Kolmatierung entsteht aus zu viel Staub in der Luft, der sich im Kiesbett bei niedrigem Wasserstand zu einer festen Kruste zusammenbackt“, erklärte er. Im Rahmen des Monitorings 2019 wurde ein mittelfristiger Hegeplan für die Fischbestandskontrolle der Steina erstellt. Diese Prüfung steht am 3. Juni unter der Leitung von Ingo Kramer (Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes) an.

Dank für Einsatz für die Umwelt

Oberbürgermeister Philipp Frank bedankte sich für die vielen Umwelt-, Klima- und Artenschutz-Projekte am ganzen Hochrhein. Er versprach die zügige Renovierung des Kornhauses, damit die Ortsgruppe wieder in ihrem Vereinsraum arbeiten kann. Ulrich Faigle, Geschäftsführer der BUND-Regionalgeschäftsstelle Hochrhein in Rheinfelden, unterstrich das Volksbegehren Artenschutz im Umfeld der A 98.

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Über den geplanten Bau von Fahrradboxen am Waldshuter Bahnhof informierte der Vorsitzende des BUND-Kreisverbandes Waldshut, Josef Burghardt-Bergér. Er nannte es eines der wegweisenden Projekte des Arbeitskreises „Nachhaltige Mobilität am Hochrhein„. „Wir sehen dieses Thema als wichtig an, es ist relevant in der ganzen Region“, betonte er.