Für verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Entscheiden und Handeln im Alltag benötigen Schüler auch Kompetenzen, die im Unterrichtsfach AES (Alltagskultur, Ernährung und Soziales) nicht ganz einfach zu vermitteln sind. Hier ist Praxis gefragt. Zur Unterstützung der Jugendlichen beim Übergang in die Ausbildung wurde nun eine weitere Bildungspartnerschaft zwischen dem Restaurant „Tannenmühle“ und der Schlüchttal-Schule Grafenhausen geschlossen.
„In diesem komplexen Unterrichtsfach sollen nicht nur theoretische, sondern auch praktische, prozess- und inhaltsbezogene Kompetenzen erworben werden“, erklärt Rektorin Rotraut Neubauer das Schulfach. Bei der Vertragsunterzeichnung zur Vereinbarung zwischen dem Restaurant „Tannenmühle“ und der Schlüchttal-Schule Grafenhausen skizzierte die Rektorin die Win-Win-Situation. Es sei wichtig, dass Schüler im Rahmen dieser Kooperation nicht nur den Betrieb vor Ort, sondern auch die verschiedenen Berufsfelder, die ein Hotel bietet, kennenlernen.
In Ergänzung zum theoretischen Teil des Schulfachs AES sollen die Schüler gemäß der Vereinbarung an den Aktionstagen in den einzelnen Hotelabteilungen praktisch arbeiten und so Einblicke in die verschiedenen Berufe im Hotelfach, Restaurant oder Gebäudemanagement erhalten. Dazu gehört natürlich auch die Großküche mit den Bereichen Kochen, Regionalität und Saisonalität sowie die wechselnde Speisekarte für das Restaurant.
Linda Baschnagel könnte sich auch vorstellen, dass von den jungen Leuten beispielsweise ein Abendessen für ihre Eltern vorbereitet wird. Insgesamt sollen Inhalte und Aktivitäten der Kooperation passend zum Bildungsplan des Fachs AES erfolgen. Ansprechpartnerinnen für die Schule sind die Fachkräfte Mira Rebholz und Nadine Hug sowie Rektorin Rotraut Neubauer. Als Ziel ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Hotel und Schule geplant.
In Absprache mit den Bürgermeistern von Ühlingen-Birkendorf und Grafenhausen, Tobias Gantert und Christian Behringer, sucht die Schlüchttal-Schule nach Möglichkeiten, um Schüler mit ortsansässigen Betrieben in Kontakt zu bringen. „Eines der Ziele wäre ein Verzeichnis, bei dem unsere Schüler nachschauen könnten, wo sie ein Praktikum im Rahmen der einwöchigen Schulpraktika, der Tagespraktika oder freiwilligen Praktika in den Ferien machen könnten, oder sich zur Ausbildung bewerben können“, so Rektorin Neubauer. Denkbar wäre auch ein Berufsinfo-Tag an der Schule, an dem die interessierten Betriebe an einem Vormittag im Rahmen des Unterrichts Berufe und Ausbildung vorstellen.
Zwischenzeitlich wurden alle Betriebe im Rothauser Land angeschrieben. Rotraut Neubauer hofft, dass viele Betriebe bis zum 18. Februar die gestellten Fragen „Welche Berufsbilder bieten Sie an? Bilden Sie in Ihrem Betrieb aus? Wieviel Azubis haben/brauchen Sie? Bieten Sie auch einwöchige Praktika oder solche für einen Tag (Mittwoch) an?“ beantworten.