Christiane Seifried

Die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen und erleben: Im Sommer 2005 wurde mit dem neu angelegten Schlühüwanapark, der den Bereich Hüsli in Rothaus mit dem Schlüchtsee vernetzt, ein Naturweg zur Besucherlenkung offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Zwischenzeitlich nagt an den aufgestellten Holzfiguren der Zahn der Zeit: Bernhard Heer und Franz Beck konnten einige der farbenfrohen Fabelwesen durch Restauration erhalten, andere mussten jedoch abgebaut werden. Erst vor wenigen Tagen wurden morsche Figuren entfernt und durch Baumstämme ersetzt, die zum Klettern für Kinder geeignet sind.

Mit schwerem Gerät wurde eine Kletterstation gebaut.
Mit schwerem Gerät wurde eine Kletterstation gebaut. | Bild: Christiane Seifried

Das ursprüngliche Entwurfskonzept für den Schlühüwanapark lieferte eine Facharbeit des ehemaligen Forstreferendars Oliver Fiedel. Er hatte die Grundidee zur Besucherlenkung des damaligen Gemeindeförsters Hartmuth Frank aufgegriffen und arbeitete in Absprache den Projektgedanken aus. Zur Finanzierung stellte die Gemeinde Grafenhausen 120.000 Euro bereit.

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Der Naturerlebnispfad verbindet seither über einen Rundweg mit dem Heimatmuseum Hüsli und dem Naturbadesee Schlüchtsee zwei touristisch attraktive Publikumsmagneten. Wird nun auch der Felsenpfad mit den verschiedenen Gesteinsarten wie Muschelkalk, Buntsandstein, oder Granit sowie der angrenzende Lehrpfad mit den Bäumen des Jahres mit einbezogen, dann wird aus dem Pfad ein „Naturerlebnispark“.

Ein Labyrinth auf dem Schlühüwanapfad: „Gang i! Chunsch us?“, heißt es dort im Dialekt.
Ein Labyrinth auf dem Schlühüwanapfad: „Gang i! Chunsch us?“, heißt es dort im Dialekt. | Bild: Christiane Seifried

Zum Erfolg des Schlühüwana-Pfades trägt der Faktor Spaß eine nicht unerhebliche Rolle bei. Zahlreiche hölzerne Märchenfiguren und Waldgnome erfreuen nicht nur die Kinder. Selbst ein geschnitzter Galgenvogel mit Maske, Fuchsschwanz und Rätsche wurde am Naturpfad aufgestellt. Insbesondere in Corona-Zeiten, bei schönem Wetter, an Wochenenden und in den Schulferien erfreut sich der Naturerlebnispfad größter Beliebtheit.

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Er zieht Besuchermassen an, die es zielstrebig nach Rothaus zieht, wo die Parkplätze rund um das Heimatmuseum Hüsli immer knapper werden. Es gibt wohl seit der Eröffnung im Jahr 2005 keine öffentliche Einrichtung in Grafenhausen, die auch nur annähernd so stark frequentiert wird.

Zwischenzeitlich ist die Kunst in die Jahre gekommen und wird seit rund zwei Jahren von Franz Beck und Bernhard Heer in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Bauhofs restauriert. Weil der Pfad weiterhin attraktiv bleiben soll, haben im Rahmen einer Bildhauerwoche 2019 in Rothaus junge Künstler sechs neue Figuren erschaffen, die entlang des Schlühüwanapfades integriert wurden. Nun wurden morsch gewordene Märchenfiguren entfernt und durch Baumstämme ersetzt, die auch zum Klettern für Kinder geeignet sind.

Ein grundsätzlich guter Tausch der Elemente. Da die bisherigen kleinen Märchenfiguren zum Klettern animierten, haben Mitarbeiter des Bauhofs mit Franz Beck aus dem Wurzelbereich einer Pappel und mit massiven Baumstämmen quasi eine stabile Kletterstation kreiert. Um die schweren Stämme platzieren zu können, kam ein Forstschlepper eines Forstunternehmens zum Einsatz.