Das Friedenslicht aus der Gebetsgrotte in Bethlehem ist auch in diesem Jahr wieder in der Pfarrkirche St. Gallus in Eggingen angekommen. Genau zum 25. Mal konnte das Licht in Eggingen im Rahmen einer kleinen Andacht, die von Pfarrer i.R. Hans Jürgen Allgaier zelebriert und von einem kleinen Musikensemble umrahmt wurde, an die schon wartenden Gläubigen verteilt werden. Pfarrer Allgaier hielt eine kleine Predigt und wies auf die momentanen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt hin, insbesondere die Angst der Menschen, die im Moment die Drohungen aus dem östlichen Raum darstellen. Gemeinsam mit den vielen Gläubigen, die zum Abholen des Friedenslichts gekommen waren, wurde das Gebet der Vereinten Nationen gebetet.

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Zur Überraschung aller Anwesenden kam nicht nur wie bisher Oberstabsfeldwebel Bernd Ebner mit Stabsfeldwebel Markus Böhm mit dem Friedenslicht nach Eggingen, sondern in diesem Jahr und anlässlich des 25-jährigen Jubiläums waren auch Gefreiter Frank Knoblich, Obergefreiter Martin Feucht und Obergefreiter Viktor Kohl sowie die Zivilisten Georg Zerweck und Tanja Knoblich mit dabei.

Der kleine zehnjährige Samuel, der schon mit der Blockflöte die Andacht musikalisch umrahmt hatte, durfte das Friedenslicht in der ...
Der kleine zehnjährige Samuel, der schon mit der Blockflöte die Andacht musikalisch umrahmt hatte, durfte das Friedenslicht in der Pfarrkirche St. Gallus in Eggingen in die verschiedenen mitgebrachten Laternen verteilen. | Bild: Lucia van Kreuningen

Eigentlich hatte die Gruppe geplant, dass sie in diesem Jahr wieder einmal so wie zu Beginn dieser Aktion nach Linz in Österreich fahren wollen und das Friedenslicht direkt von dort abholen werden. Die Corona-Situation hatte dies jedoch zunichte gemacht. Auch die Möglichkeit das Friedenslicht in Zürich am Zürichsee abzuholen, war infolge Corona nicht möglich. Jeweils nur eine Person durfte nach Zürich und das Friedenslicht abholen und so kamen die findigen Reservisten Kameraden auf die Idee, das Licht in der Kirche in Rafz in der Schweiz zu holen.

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Am vergangenen Montag wurde das Friedenslicht dann von der Soldaten und Reservistenvereinigung Klettgau (nicht von den Pfadfindern) auch nach Riedern am Wald gebracht, wo es von den zahlreichen Gläubigen bei der Friedenlichtskapelle erwartet und in Empfang genommen worden war. Überhaupt besteht zwischen dem Friedenslicht und der Friedenslichtkapelle eine enge Verbindung. Karl Walcher, der die Friedenslichtkapelle in Riedern am Wald mit Hilfe von Spendern und auch den Kameraden der Soldaten- und Reservistenvereinigung Klettgau in den Jahren von 2002 bis 2008 wieder neu erbaut hat, initiierte auch den Akt des Friedenslicht.

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Dieses wurde bis zu seinem Tod in Linz in Österreich im ORF-Landesstudio abgeholt und in unsere Gegend in die verschiedenen Kirchen gebracht. Karl Walcher achtete immer darauf, dass ein Kind aus unserer Heimatgegend zusammen mit den Eltern mit nach Linz fahren konnte und so ein meist unvergessliches Erlebnis bekam. Nach seinem Tod im Jahr 2014 übernahmen die Kameraden Bernd Ebner und Markus Böhm diese Aufgabe und halten immer noch daran fest. So hat sich ein schöner Brauch eingelassen, der eigentlich in der Weihnachtszeit fast schon nicht mehr wegzudenken ist.

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Das Friedenslicht und die Friedenslichtkapelle halten dabei auch die Erinnerung an die etwa 700 österreichischen Soldaten der Schwarzenbergischen Armee wach, die in der Zeit der Napoleonischen Kriege 1813/14 an einem Nervenfieber starben und in Riedern am Wald südlich des Dorfes ihre letzte Ruhe fanden. Zwar war bereits in den Jahren 1865 eine Gedächtniskapelle in Riedern am Wald errichtet worden, doch im Laufe der Jahre verwitterte die kleine Kapelle. Diverse Anläufe die Kapelle neu zu errichten, gingen infolge von Kriegsjahren und Geldknappheit unter. Karl Walcher nahm sich der Sache an und im Jahr 2002 wurde der Grundstein gelegt. Am 8. August 2008 konnte dann die Friedenslichtkapelle, die der heiligen Barbara geweiht ist, eingeweiht werden. Karl Walcher stieß im Jahr 2006 zu den Kameraden der Soldaten und Reservistenvereinigung Klettgau und in enger Zusammenarbeit mit dem österreichischen Kriegerdenkmalschutz konnte die Gedenkkapelle errichtet werden. Das Friedenslicht kann in der Pfarrkirche St. Gallus in Eggingen tagsüber bis nach Dreikönig abgeholt werden.