Rhina (msb) Die traditionsreiche Firma Fensterbau Mutter GmbH mit Sitz im Laufenburger Ortsteil Rhina ist zahlungsunfähig und wird in wenigen Wochen endültig ihre Pforten schließen. Entsprechende Informationen unserer Zeitung hat Insolvenzverwalter Stephan Dietsche von der Dachsberger Societät Bücheler und Kollegen. Der Insolvenzantrag sei demnach bereits am 2. Januar gestellt worden. Das Verfahren soll voraussichtlich am 1. Februar eröffnet werden. Eine Rettung des Unternehmens sei laut Dietsche allerdings aussichtslos. Damit verlieren fünf Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze. Der Betrieb wurde bereits vor einigen Tagen eingestellt.
Drei Gründe seien laut Dietsche entscheidend dafür gewesen, dass es nicht gelungen ist den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten oder die Firma gar zu retten, schildert Insolvenzverwalter Stephan Dietsche. Am schwersten habe demnach der gesundheitsbedingte Ausfall des Geschäftsführers Gerald Mutter gewogen. "Wenn ein Geschäftsführer bei einem so kleinen Unternehmen ausfällt, ist es immer äußerst schwer." Denn es sei niemand da, der Aufträge entgegennehmen oder Angebote verfassen könnte. Von einem potenziellen Nachfolger ganz zu schweigen, so Dietsche. Darüber hinaus fehle es an liquiden Mitteln, auf deren Basis ein Insolvenzplan erstellt werden könnte. Und schließlich sei die Firma nicht mehr in der Lage, vorhandene Aufträge abzuarbeiten.
Zu den Ursachen für die Insolvenz will sich Stephan Dietsche aktuell nicht äußern. Nur so viel: "Wir werden alles genau aufgearbeitet und dann der Gläubigerversammlung vorstellen." Fest stehe allerdings, dass mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Fensterbau Mutter GmbH endgültig vor dem Aus stehe. "Wir beginnen mit der Abwicklung", schildert Insolvenzverwalter Dietsche. Dazu werde der noch vorhandene Warenbestand erfasst und die Eigentumsverhältnisse aller sonstigen Güter geklärt.
Mit der Firma Fensterbau Mutter verschwindet ein alteingesessenes Handwerksunternehmen von der Bildfläche, und das genau 111 Jahre nach der Gründung. Wurde das Unternehmen von Jakob Mutter im Jahr 1907 noch als Bau- und Möbelschreinerei ins Leben gerufen, spezialisierte sich die Firma ab Mitte der 60-er Jahre zunehmend auf die Produktion von Fenstern und Türen und machte sich weit über die Region hinaus einen Namen. Hinzu kamen im Lauf der Zeit auch Sonnenschutz sowie die komplette Baubegleitung von der Planung bis zur Fertigstellung von Projekten. Seit 2005 wurden die Geschäfte von Gerald Mutter geführt. Zuletzt beschäftigte die Fensterbau Mutter GmbH fünf Mitarbeiter.