Eine junge Frau wird 1997 ermordet. Bis heute ist nicht klar, wer sie ist und wer sie umgebracht hat. Gefunden wird die Leiche verbrannt und vergraben in Todtnau. Nun wenden sich die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und das Polizeipräsidium Freiburg erneut an die Öffentlichkeit und bitten im Rahmen einer gemeinsamen Kampagne der niederländischen, belgischen und deutschen Polizeibehörden um die Mithilfe der Bevölkerung.
So schildert die Polizei den Fall
Am Donnerstag, den 24. Juli 1997, wurde in einem Waldgebiet bei Todtnau-Präg, in der Nähe des Parkplatzes “Weissenbach“, in einem Erdloch der Leichnam einer unbekannten 20-jährigen Frau aufgefunden, deren Identität bis heute nicht geklärt werden konnte.
Es besteht der Verdacht, dass sie ermordet wurde. Ihre Leiche, die sich bis zu ihrer Entdeckung bereits mehrere Tage bis etwa zwei Wochen in einem ausgehobenen Erdloch befand, war zuvor mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet worden. In der Nähe des Fundortes wurde auch eine Bauschaufel gefunden.

Was ist über das Opfer bekannt?
Die Tote war 164 cm groß, schlank und hatte bis zu 34 cm langes, dunkelbraunes Haar. Sie könnte der Herkunft nach möglicherweise aus dem europäischen bzw. osteuropäischen Raum stammen. Sie trug einen dunkelblauen Rock mit hellem Blumenmuster (Marke “De Ville“) und einem blauen Kunststoffgürtel mit goldfarbener Schnalle. Außerdem war sie mit einem hellen T-Shirt (Marke “Speedway“) und weißen Sandalen der Größe 38 mit goldfarbener Metallverzierung (Marke “Roberto Santi“) bekleidet.


Die getragene Kleidung war zur damaligen Zeit in Deutschland und in der Schweiz im Verkauf erhältlich.

Weiterhin könnte eine Handtasche der Marke „DeLanee“ dem Opfer gehört haben.
Es gibt keine Vermisstenanzeige
Die Frau war vollständig bekleidet. Mit dem Leichnam wurde vorsätzlich gewaltsam umgegangen. Weiter fällt auf, dass die unbekannte Person keiner Vermisstenanzeige zugeordnet werden konnte. Den Gesamtumständen zufolge dürfte von einem Gewaltverbrechen an der Frau auszugehen sein.
3000 Euro und 2000 Euro Belohnung sind ausgesetzt
Es wird für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat und zur Ermittlung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro ausgesetzt. Für Hinweise, die zur Identifizierung der unbekannten Toten führen, wird eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt.

Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen bestimmt und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges nach Maßgabe der Bedeutung der einzelnen Hinweise entschieden.
Wer nimmt Hinweise entgegen
Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat Lörrach unter der Telefonnummer 07621 176-800 oder per Email an loerrach.kk.d1.coldcase@polizei.bwl.de entgegen.
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