Auch das Regierungspräsidium (RP) Freiburg bestätigt jetzt, dass kommenden Montag an der Schwarzen Säge im Görwihler Ortsteil Strittmatt die Arbeiten zur Wiederherstellung des naturnahen Gewässerlaufs des Schwarzenbächles beginnen. Der Petitionsausschuss des Landtags habe grünes Licht gegeben für den Beginn des Renaturierungsprojekts, so das RP. Die Behörde will mit dem Projekt die EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie umsetzen. Gegen die Renaturierung sind die Eigentümer der Schwarzen Säge, die von der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg unterstützt werden. Sie wollen das Stauwehr für die Energiegewinnung erhalten. Die von 23 Personen unterschriebene Petition hatte der Herrischrieder Bernd Wallaschek, Kreisvorstandsmitglied der Grünen, eingereicht.
Das ehemalige Sägewerk befindet sich sowohl in einem Natur- wie in einem europäischen FFH-Schutzgebiet. „Diese Renaturierungsmaßnahme verbindet die Ansprüche der Wasserwirtschaft, der Fischereiökologie, des Naturschutzes und des Denkmalschutzes in vorbildlicher Weise. Sie wurde intensiv zwischen den Fachbehörden abgestimmt. Es liegen alle erforderlichen Genehmigungen und Eigentümerzusagen vor. Wir freuen uns, dass der Petitionsausschuss bestätigt hat, dass diese Maßnahme dem öffentlichen Interesse dient und die Arbeiten jetzt beginnen können“, heißt es aus dem RP.
Das Privatinteresse des Eigentümers des ehemaligen Sägewerks könne nicht ausschlaggebend sein. Die Behörde stellte klar, dass für die Schwarze Säge kein Wasserrecht bestehe und ein solches aufgrund des hohen naturschutzfachlichen Werts des Gebiets auch nicht erteilt werden könne. Die Wehranlage könne folglich nicht zur Stromerzeugung genutzt werden. Das Kulturdenkmal bleibe vollständig erhalten und könne weiterhin touristisch genutzt werden.
Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahme wird in der nächsten Woche der obere Teil des zweiteiligen Wehrs abgesenkt, so dass der Aufstau des Baches aufgehoben wird und wieder ein durchgängiges Fließgewässer mit natürlichem Gefälle entsteht. Davon soll die Fischfauna in dem ansonsten sehr naturnahen Mittelgebirgsbach profitieren, unter anderem die streng geschützte Fischart Groppe. Darüber hinaus sei die Aussage, der Kanal habe für das umliegende Moor eine überlebenswichtige Bedeutung, falsch, so das RP. Es handele sich bei den Mooren im Naturschutzgebiet Kirchspielwald-Ibacher Moos um natürlich entstandene Lebensräume, die keines künstlichen Aufstaus der Gewässer bedürfen.
Die Arbeiten am Montag beginnen mit dem Abfischen des Baches unterhalb des Wehrs zum Schutz der Fische während der Umbauzeit. In den darauffolgenden Tagen wird dann ein Teil des Wehrs, das den Stau bislang verursacht, tiefer gelegt. Zum Abschluss wird das Sohlpflaster unterhalb dieses Wehrabschnitts entfernt, um eine naturnahe Gewässersohle herzustellen. Das RP weist darauf hin, dass die Arbeiten nur bei geeigneten Abflussverhältnissen erfolgen können. Die Kosten des Projekts liegen bei rund 10.000 Euro.