Das Rätsel um die geklauten Ortsschilder ist noch nicht gelöst. Seit August 2022 wurden 16 Ortsschilder in den Gemeinden Laufenburg und Murg entwendet. Zu ähnlichen Fällen kam es auch in den Gemeinden Rickenbach, Görwihl, St. Blasien und Bonndorf. Zuletzt war die Gemeinde St. Blasien im Juni betroffen.

Insgesamt 24 Diebstähle dieser Art gab es im Landkreis Waldshut innerhalb eines Jahres, wie Polizeisprecher Benjamin Woldert bestätigt. Inzwischen wurden alle Schilder wieder ersetzt.

Wie laufen die Ermittlungen?

Im Landkreis Waldshut fehlt von den Tätern weiterhin jede Spur. Einzig in Bonndorf gab es kleine Ermittlungserfolge. Dort ist tatsächlich ein gestohlenes Schild wieder aufgetaucht. „Im Fall des wiedererlangten Schilds aus dem Bereich Bonndorf ist ein Tatverdächtiger vorhanden“, gibt Woldert preis.

Das Motiv bleibt völlig unklar

Doch bei allen übrigen Fällen konnte bisher kein Tatverdächtiger ermittelt werden, erklärt er. Auf Hinweise aus der Bevölkerung wartete die Polizei vergeblich. So bleibt auch das Motiv für die Diebstähle unklar. Deutschlandweit ist es übrigens ein bekanntes Phänomen: Laut ADAC werden jedes Jahr 1,6 Millionen Ortseingangsschilder gestohlen.

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Dass es sich um im Kreis Waldshut um eine Serie und damit einen Einzeltäter handelt, scheint laut Polizei eher unwahrscheinlich. Stattdessen könnten Nachahmungstäter von den ersten Diebstählen angestachelt worden sein und, sei es aus lokalpatriotischen Gründen oder um den Schrottwert zu erhalten, sich ebenfalls strafbar gemacht haben.

Denn was Ortsschild-Sammler wissen sollten: Der Diebstahl eines Ortsschilds wird als Straftat geahndet und kann sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen.

Gibt es noch laufende Verfahren?

„Alle Verfahren wurden eingestellt, nachdem ein Täter nicht zu ermitteln war“, gibt die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen auf Anfrage des Südkuriers an. Insgesamt lagen ihnen zehn Anzeigen wegen Vorwurf des Diebstahls gegen unbekannt vor. Betroffen waren die Zuständigkeitsbereiche der Polizeiposten St. Blasien, Görwihl, Bonndorf und Laufenburg.

Inzwischen wurden die geklauten Ortsschilder ersetzt, auch das in Hänner.
Inzwischen wurden die geklauten Ortsschilder ersetzt, auch das in Hänner. | Bild: Marina Strotz

Was sind die Kosten der Neuanschaffung?

Ärgerlich ist das besonders für die Gemeinden Laufenburg und Murg: 16 neue Ortsschilder und deren Montage brachten hohe Kosten mit sich. Experten zufolge liegen diese pro Schild bei etwa 450 Euro inklusive Montage.

Hatte der Diebstahl noch weitere Folgen?

Immerhin: Folgen für die Verkehrssicherheit, wie man es vielleicht befürchten konnte, hatte das Fehlen der Ortsschilder nicht.

An den betroffenen Stellen kam es, während die Ortsschilder noch fehlten, nicht zu Unfällen durch Missachtungen der Geschwindigkeitsbegrenzungen. „Uns liegen keine Erkenntnisse über entsprechende Auffälligkeiten vor“, bestätigt Polizeisprecher Woldert.

Der nächste Fall

Während im Kreis Waldshut bei den Ortsschildern langsam Ruhe einkehrt, wurde jüngst erst ein weiterer Fall bekannt: Denn seit Montag, 2. Oktober, fehlt laut Polizei ein Ortsschild in Titisee-Neustadt. Das Polizeirevier Titisee-Neustadt hat die Ermittlungen aufgenommen.