Lange hatten sich die Menschen auf dem Aarberg eine Einkaufsmöglichkeit gewünscht. Nachdem viele Ideen in der Entwicklung gescheitert waren, läuft die Hightech-Verkaufsstelle Roberta seit nunmehr einem Monat. Wie sprachen mit Betreiber Martin Stoll von Stolls Hofladen in Kadelburg, wie er die ersten Wochen erlebt hat.
Wurden die Erwartungen bisher erfüllt?
Von einigen technischen Problemchen abgesehen, sei der Betrieb sogar besser angelaufen als erwartet, so die Zwischenbilanz: „Die Feiertage und die Wochenenden waren für viele Leute willkommene Gelegenheiten, sich mit dem Angebot zu beschäftigen.“
Was lässt sich zum Kaufverhalten sagen?

Tatsächlich sei diesbezüglich eine große Bandbreite feststellbar, so Stoll. Die Verkaufsstelle stoße auf jeden Fall auf großes Interesse und viel Neugier: „Wir haben ganz viele Kunden, die einfach mal zum Ausprobieren etwas kaufen, um zu sehen, wie das funktioniert.“
Dann gebe es aber durchaus auch Leute, die regelrechte Wocheneinkäufe am Roboter-Laden erledigen. „Vor allem zeigt sich, dass ältere Leute dem Angebot sehr viel experimentierfreudiger und offener gegenüberstehen, als viele gedacht hätten.“
Die Bedienung des Geräts werde durchweg als nutzerfreundlich und leicht verständlich wahrgenommen. Das sei natürlich aus Sicht des Betreibers erfreulich, zumal das Ganze ja insbesondere als Nahversorgungsangebot gedacht sei.
Welche Produkte sind besonders gefragt?
Hier haben Stoll und seine Mitstreiter eine echte Überraschung erlebt, wie er sagt: „Unsere Torten laufen mit Abstand am besten.“ Dabei hätte er erwartet, dass es hier in der Handhabung am Ehesten technischen Herausforderungen geben könnte.
Ebenfalls gefragt seien Getränke, Brot und Molkereiprodukte, gerade am Wochenende.
Wo hakt es noch?
Bei aller Zufriedenheit: Noch läuft nicht alles rund, auch wenn erwartete Totalausfälle bislang ausgeblieben sind, so Stoll: „Wir sind noch in der Optimierungsphase und sammeln Erfahrungen. Bislang ist uns aber nichts Unlösbares aufgefallen.“
Konkret festgestellt worden seien gelegentliche Fehlgriffe des Roboter-Arms: „Es kann sein, 20 Brote werden problemlos ausgegeben, aber ein Laib rutscht ab und fällt herunter“, stellt es Stoll dar. Das sei aber vor allem für den Betreiber ärgerlich. Den Kunden werde lediglich die Ware berechnet, die auch tatsächlich ausgegeben werde.
Einmal sei auch die Internetverbindung ausgefallen, weswegen die Fernwartung in Anspruch genommen werden musste: „Alle Probleme waren nicht allzu gravierend. Zu 99 Prozent läuft alles wie es soll. Am verbleibenden einen Prozent arbeiten wir noch.“
Wie geht es weiter?
Vorgesehen sei, dass die dass die Projektphase im Mai abgeschlossen sei. Bis dahin sollen auch das Angebot erweitert werden und Fragen zur Verpackung, etwa von Obst oder Beeren, geklärt sein.
In Kürze soll dann auch der Bereich Fleischwaren aufgestockt werden. Mit Beginn der Grillsaison rechnet Stoll hier mit einer erhöhten Nachfrage.